Silikatfreies Kühlmittel: Ja oder Nein?

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  • Ich habe mir G30 günstig besorgt und selber abgemischt. Das reicht für mich Wald und Wiesenfahrer völlig aus.
    Davor mit destilliertem Wasser durchgespült und den Ausgleichsbehälter mechanisch gereinigt.
    Kühlerschläuche sollten lt Wartungsstau zwar erneuert werden.
    Davon habe ich aber abgesehen, weil sinnfrei.

  • Also Spülen mit destilliertem Wasser ist sehr zu empfehlen. Das Wasser wirkt durch seine Reinheit quasi magisch anziehend auf Ionen, wodurch es eine sehr gute Reinigungswirkung auf Flüssigkeitskreisläufe mit wasserlöslichen Substanzen hat, ohne Rückstände zu hinterlassen(abgesehen von ein paar Wassertropfen, die das spätere Kühlwasser um ein paar ml verdünnen).

    Ich fahre jetzt seit geraumer Zeit das rote Motul Factory Line und habe keine Probleme, der Motor läuft und läuft und läuft. :rolleyes:

    Sobald die drei Jahre wieder rum sind, werde ich dieses weiterhin benutzen und kann es auch weiter empfehlen! :hi


    Zum Grund für die sehr wichtige Überlegung zu silikatfreiem oder -haltigem Kühlmittel:

    Aluminium kann korrodieren(Siehe zerkratzte Alufelgen im Winter)

    Moderne Motorradmotoren und der der ER-6 sind aus einer Aluminiumlegierung gefertigt.

    Wenn die Bohrungen für das Kühlwasser nicht speziell beschichtet sind oder der Motorblock nicht aus bestimmten AL-Legierungen gegossen wurde, greift silikathaltiges Kühlmittel das Material an und frisst sich langsam hinein wie Karies. Dies ist besonders an Empfindlichen Stellen wie Zylinderkopfdichtung etc. gegeben.

    Also bei nicht expliziter Kennzeichnung, lieber silikatfreies Kühlmittel verwenden.

    Immer destilliertes Wasser verwenden. Silikate sind in normalem Wasser in geringen Mengen enthalten. Zudem ist der Kühlkreislauf ein geschlossenes System, was also einmal an Verunreinigung drin ist, geht auch nicht mehr raus.

    Zum G40 Hybridkühlmittel, dies ist eine Sonderentwicklung auf Wunsch von Volkswagen und ist dementsprechend auch nur für VAG Motoren geeignet. Hier spielen auch die chemische Widerstandsfähigkeit der Gummidichtungen etc. eine größere Rolle, da diese auf das Kühlmittel ausgelegt werden müssen.

    LG ER-Steve :aetsch:

    Einmal editiert, zuletzt von ER-Steve (14. Mai 2017 um 23:14)

  • Ich hab am Wochenende Mist gebaut.
    Alte (grüne) Kühlflüssigkeit raus, destilliertes Wasser in den Kühler gekippt (ist unten gleich wieder rausgelaufen) und hab dann silikatfreies (rotes) Kühlmittel eingefüllt.

    Leider stand das nicht sehr schön in der Kawasaki Wartungsanleitung (bzw. steht bei den regelmäßigen Wartungen nicht mehr drin, im Kapitel zum Kühler steht dann die Nummer mit Spülflüssigkeit und wie man richtig spült (Motor laufen lassen und so)).
    Das Kawasaki Schrauberbuch ist aber auch echt garstig aufgebaut...diese elenden Verweise in zich verschiedene Kapitel bis man mal zusammenhat wie der Handlungsablauf ist...der Hass...

    Bin bisher nur Luft-/Ölgekühlte Maschinen gefahren bzw hab mich um diese gekümmert, daher war mir die silikathaltig vs. silikatfrei Nummer nicht geläufig.

    Jetzt die Frage:
    welches Mischungsverhältnis silikathaltig/silikatfrei macht Probleme? (Ein Schluck altes ist ja drin (und auch schon vermischt), oder ist jede Spur falschen Kühlmittels schlecht?
    Reicht es ein paar mal mit destilliertem Wasser durchzuspülen und dann erneut eine flasche rotes Kühlmittel einzuspeisen?


    Noch eine Sache:
    Im abgelassenen Kühlwasser sind mir ziemlich viele Alupartikel aufgefallen.
    Nicht nur bei meiner, auch bei einer quasi baugleichen ER6.
    Normal oder bedenklich?

    lefty loosey, righty tighty

  • DON'T PANIC!

    Meine Empfehlung ist einfach nochmal mit sauberem Leitungswasser reichlich spülen (beim Spülen bekommst du ja noch kein Kalkproblem). Dann mit vorgemischter Kühlflüssigkeit (Stichwort weiches Wasser, nicht destilliert) nachspülen und dann mit der selben Kühlflüssigkeit auffüllen.

    Wegen der Alupartikel kannst du erstmal eh nix machen, also erstmal hoffen, dass es keine Folgen hat. Bist du dir sicher dass es Alu war und keine anderen gelösten Ablagerungen?


  • Auf dem Foto glitzert es nicht so wie in real. Magneten haben wir nicht drangehalten...
    Wir waren etwas in Eile um genau das hier zu verhindern:

    Leider hat die LED-Beleuchtung des Carports über den Winter den Geist aufgegeben.

    Achso:
    War bei beiden ER6 (9.300 und 23.000 km) etwa die selbe Menge Partikel die auch gleich aussahen.
    Vermutlich auch jeweils der erste Kühlmittelwechsel (das "erfahrenere" roch ziemlich fies nach - ähm - nennen wir es Carbamid).

    lefty loosey, righty tighty

  • Also braucht man im Grunde gar kein destilliertes Wasser?
    Hab mir eben das verlinkte castrol geholt und bin Mal gespannt ob ich auch Späne finden werde...

    Hehe das Licht Problem hab ich hier auch immer :D

    EDIT: also im WHB steht :
    "Soft or distilled water must be used with the an-
    tifreeze in the cooling system.
    If hard water is used in the system, it causes scales
    accumulation in the water passages, and consider-
    ably reduces the efficiency of the cooling system."

    So wie ich das sehe ist weiches Wasser empfehlenswerter da es nicht wie destilliertes Wasser versucht die fehlende Ionen und Mineralien dem Motor zu entziehen und dadurch weniger Korrosion verursacht?

    Einmal editiert, zuletzt von GreenNinja (15. Mai 2017 um 14:45)

  • Bingo! :yeah:

    Zwar sollte Leitungswasser und erst recht kein hartes wegen der Verkalkung nie dauerhaft verwendet werden. Zum Vorspülen oder bei einem Notfall kann man es vorübergehend benutzen.

    Mit der Fertigmischung hat man halt das Optimum in Verwendung, das ist alles. Wer's für übertreiben hält macht's halt anders ...

  • Okay dann ist ja alles klar :D

    So bin auch gerade dabei durchzuspülen, muss man wirklich für 10min den Motor laufen lassen? Bin jetzt einmal kurz um den Block gefahren mit nur Wasser zum Spülen.
    Wenn ich den Motor im Stand 10 min laufen lasse häuten mich meine Nachbarn :D

  • Stimmt schon, dass destilliertes Wasser die Korrosion im Motor verstärkt. Aber das kann man umgehen, indem man nicht besonders lange wartet nach dem Spülen, sondern direkt mit neuem Kühlmittel auffüllt.

    Über Nacht stehen lassen mit leerem und gespültem Kühlkreislauf würd ich die Maschine nicht.

  • Uii, da hat sich ja einiges getan, seitdem ich gefragt habe :D Und anscheinend immer noch ein Problem, dass es in keiner Anleitungsversion von Kawasaki wirkliche erklärt wird welches man denn nun nehmen soll -.- Habe nun am Wochenende schon die alte Flüssigkeit abgelassen, etwa zur hälfte mit Wasser gefüllt, Motor etwa 30sek laufen lassen und dann alles abgelassen. Danach Silikathaltiges nachgefüllt (Hatten das Zuhause -.-)

    Da doch die meisten der Meinung sind, dass Silikatfreies besser ist, werde ich in zwei Wochen wieder wechseln^^ In meiner zwei Jahren alten Maschine waren (und sind immer noch ein bissi) Ablagerungen im Ausgleichsbehälter. Ausserdem war am Boden ein weisser Schlamm, wahrscheinlich genau das Gleiche wie die Ablagerungen, nur eben nicht fest am Rand. Dürfte die originale Flüssigkeit (GRÜN, also wahrscheinlich silikathaltig?) gewesen sein, denn wer tauscht schon nach zwei Jahren die KF?

    Lg

  • Woher in Berlin weiches H2O nehmen? Leitungsheimer hat hier Härte 3-4 lt. Wasserbetriebe. Also doch qua demin., oder was?
    Das oben verlinkte Castrol muss verdünnt werden (Warnhinweis: "nicht unverdünnt anwenden" auf der Louis-Page).

    Zwei Werken sagten mir: da müsse nix gewechselt werden, Frostschutz getestet, reicht, basta. Und nu? Was macht der geneigte Bordsteinschrauber? Never touch a running system, auch nach 97.000kmchen nicht? Einfach (weiter)laufen lassen? Videoanleitung zum Wechsel längeratmig
    Mir fehlt die Drehmomentangabe für dies Schräubchen an der Pumpe (nicht, das ich einen Nm-Schlüssel hätte). Kann das bitte einer von euch mit WHB ergänzen, danke!

    Mö­gest Du im­mer das Dop­pel­te des­sen be­kom­men, was Du mir wünschst. :japan:

  • 9,8Nm für die ablassschraube der Wasserpumpe, steht jedenfalls in meinen WHB für die EX650C.

    Ich habe mir das castrol jetzt so gemischt (wir haben hier sehr sehr weiches Harz Wasser) :

    30% Leitungswasser, 20% destilliertes Wasser, 50% castrol Kühlflüssigkeit.

    Meine wurde jetzt auch zum ersten Mal seid 7 Jahren und 30.000km gewechselt, würde schon sagen das es sich gelohnt hat, schwimmt schon einiges da drin rum.

    Meine Dichtung von dem Kühlerdeckel löst sich auch langsam auf, da sollte man auch drauf achten. (Hatte das noch jemand?)

  • Stefan: Es gibt weiche Mineralwässer... :denk
    Die kommen meist aus Vulkangestein.
    Mein Lebetag, bis heute, habe ich Dest.Wasser für Kühlsysteme verwendet u. nie was negatives bemerkt.
    Denke das Probleme durch Mischung von verschiedenen Kühlmittelarten entstehen, weniger durchs Wasser. :ditsch

    Beste Grüße
    Ritsch ;)

  • Nehmt für den ER6 Motor von motul das motocool Expert, ihr umgeht damit das Anpassungsproblem (ob weiches oder hartes Wasser vorhanden), ferner ist es aufgrund der Hybridtechnik kompatibel mit Kühlsystemen, in denen zuvor Silikat haltiges Kühlmittel vorhanden war und obendrein leistet es gegenüber der Werksbefüllung eine tatsächlich höhere Kühlleistung, was durch eine andere chemische Zusammensetzung mit der Folge eines anderen Physikalischen Verhaltens erreicht wird.
    @SiSu wechseln, weil es nicht nur um die Frostschutz-Eigenschaften geht, sondern das Kühlmittel altert wirklich und es ändern sich dadurch auch die Eigenschaften, ab welcher Temperatur sich Mikrobläschen bilden (schlecht für den Motor, wenn die Platzen erzeugt das Ultraschall) und die WaPu soll auch noch geschmiert werden (was reines Wasser nur unzureichend täte), auch diese Eigenschaft verschlechtert sich irgendwann. Lange Rede, kurzr Sinn: wechseln.

    man nennt mich auch monza3cdti
    monzol.de so grinsen Motor und Fahrer um die Wette :daumenhoch: