Undichtigkeit am Motor

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  • Von mir gibts nachher ein Howto, hab die Bilder gefunden

    Gesendet von meinem GT-I9300 mit Tapatalk

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    So, Howto ist fertig und in dem entsprechenden Bereich im Forum. Es wartet nur noch auf Freischaltung durch einen Moderator.

    Einmal editiert, zuletzt von Matze_BLN (28. März 2015 um 14:24)

  • ich habe mir die fünf Dichtungen jetzt bei kawasakiersatzteile.de bestellt. Waren dort richtig günstig, zusammen gerade mal 40 €. Außerdem kann man die Teile direkt aus dem Teilekatalog heraus bestellen, absolut klasse :thumbup::thumbup:

    Ja, genau das gleiche System wie bei dem Link von mir. Echt praktisch. :daumenhoch:


    Mfg Ku3f

  • Hmmm, scheint im Howto-Bereich doch etwas zu dauern, bis da etwas freigeschaltet wird, also poste ich hier im passenden Thread einfach nochmal:

    Ich schreibe hier dann mal mein erstes Howto. Es bezieht sich auf eine ER-6f BJ 2010, sollte bei der N und auch bei anderen Baujahren aber identisch sein.

    Kurz zum Hintergrund:
    Die Wasserpumpe hat an der Unterseite eine kleine Öffnung. Kommt aus dieser nur Kühlflüssigkeit raus, dann ist die Wellendichtung defekt und muss getauscht werden. Wenn dort Öl rauskommt, muss die Öldichtung getauscht werden.
    Die Zeichnung zeigt den Aufbau der Wasserpumpe, die Teilenummern sollten zur Sicherheit aber für das jeweilige Modell nochmal vor der Bestellung verifiziert werden!

    Wenn man sich schon die Arbeit macht, sollte man gleich alle Dichtungen Tauschen. Das wären folgende:

    Gehäusedichtung: 92055, 92055A, 92055B
    Wellendichtung: 49063
    Öldichtung: 92049

    Vorab noch ein paar Erfahrungen, die ich gemacht habe:

    - Der Teil der Gehäusedichtung, der in der Gehäuserückseite ist, muss raus- und reingepresst werden. Diese Arbeit habe ich für einen kleinen Beitrag zur Kaffeekasse in der Werkstatt machen lassen, da mir einfach die Möglichkeiten fehlen.
    - Wenn die Gehäuserückseite demontiert ist, kann Öl auslaufen. Das kommt zwar recht langsam, aber dennoch stetig ;) Wenn sowieso ein Ölwechsel ansteht, sollte man einfach vorher das Öl ablassen, ansonsten hatte es geholfen, die Maschine auf dem Seitenständer abzustellen.


    Gut, nun kommen wir mal zur eigentlichen Arbeit.

    Zuerst muss der Kühler und die Wasserpumpe freigelegt werden. Bei der F muss dafür die Verkleidung entfernt werden.

    Nun wird das Kühlwasser abgelassen. Ich habe dafür die Ablassschraube geöffnet und bereits einen Eimer daruntergehalten. Es kommen so aber nur Tropfen. Wirklich ablaufen tut das Kühlwasser erst, wenn der Kühlerdeckel entfernt wird. Da der Wasserstrahl dann doch recht weit geht, habe ich den Eimer direkt an die Öffnung gehalten, um nicht alles einzusauen.

    Als nächstes wird der Gehäusedeckel entfernt. Achtung: Die Schrauben sind unterschiedlich lang, legt diese also so hin, dass ihr später noch wisst, welche wohin gehört!

    Dann wird das Pumpenrad entfernt. Der eine Teil der Wellendichtung ist auf der Rückseite des Pumpenrades, der andere ist im nächsten Bild zu sehen.


    Nun muss nur noch die Gehäuserückplatte entfernt werden. Achtung, wie vorhin erwähnt, kann dann langsam Öl auslaufen.

    Ich habe natürlich vergessen, von der Rückplatte auch Fotos zu machen, letztendlich müssen da aber einfach alle Dichtungen entfernt und gegen neue ersetzt werden. Da mir die Möglichkeiten gefehlt haben, die Wellendichtung aus dieser Platte herauszupressen und die neue wieder reinzupressen, habe ich diesen Schritt in ner Werkstatt machen lassen.

    Der Einbau erfolgt nun einfach wieder in entgegen gesetzter Reihenfolge, also Gehäuseplatte drauf, Pumpenrad und Gehäusedeckel.

    Als letztes muss nun wieder das Kühlwasser eingefüllt werden. Während die Maschine dann warmläuft, bis der Lüfter anschaltet, kann man prüfen, ob wirklich alles dicht ist.

    Danach muss nur noch die Verkleidung wieder montiert werden.


    Sollten noch Fragen bestehen, schreibt mich ruhig an.

    • Offizieller Beitrag

    Sehr schön! Damit hast du mir die Arbeit abgenommen. Du solltest vielleicht noch die Anzugsmomente aufführen: Gehäuseschrauben (4 Stück): 9,8 Nm, Mutter Flügelrad: 9,8 Nm, Wasser-Ablassschraube: 9,8 Nm, Schlauchschellen: 2 Nm. Die drei Gehäusedichtungen müssen vor dem Einbau eingefettet werden, die Dichtlippe der Öldichtung sogar mit einem Hochtemperaturfett.

    Macht es eigentlich Sinn die Thermostat-Dichtung auf der gegenüberliegenden Motorseite auch gleich mit zu tauschen? Sind dann ja auch nur 4 € zusätzlich...

  • Kann mir nicht vorstellen das der O-Ring am Thermostat mit der Zeit undicht wird und vorsorglich getauscht werden müsste. Bei dieser Dichtung bewegt sich ja nichts wie bei der Wasserpumpe.

    pn77 welches fett ist geeignet für die Dichtungen?


    Matze vielen Dank für deinen Beitrag!


    Mfg Ku3f

    Ach es sind doch fünf Gehäuseschrauben? Ein Hinweis auf die Passstifte hinter dem äußeren/inneren Gehäuse wäre noch wichtig.

  • Danke für den Hinweis mit den Drehmomenten und dem Einfetten. Interessant war der Hinweis zu dem Hochtemperaturfett, denn dieser war so im Schrauberbuch nicht drin, da steht für diese Dichtung nur Wasserpumpenfett. Das WHB sagt aber tatsächlich Hochtemperatur.
    Darauf habe ich jetzt nicht extra geachtet, wird aber denke ich nicht viel machen.

    Welche Termostatdichtung meinst du? Ob es Sinn macht, würde ich jetzt nicht beurteilen wollen, denn ich weiß nicht, wie anfällig diese ist. Da für die Arbeiten ebenfalls das Kühlwasser abgelassen werden muss, wäre es speziell bei der f vermutlich eine Überlegung wert.

    • Offizieller Beitrag

    Im WHB steht bei den Gehäusedichtungen, also auch bei der Thermostatdichtung, dass diese regelmäßig zu tauschen sind. Wenn ich da jetzt schon Hand anlege werde ich die vom Thermostat auch gleich tauschen. Das passt bei mir ja dann auch ungefähr zum Wechselintervall von "Road To Nowhere".

    @Matze
    wenn du spezielles Wasserpumpenfett verwendet hast, wird das schon in Ordnung sein. Das ist dann bestimmt auch hochtemperaturfest.

    Ku3f
    für die Gehäusedichtungen werde ich Universalfett nehmen, da habe ich noch eine Tube rumliegen. Für die Öldichtung muss ich mal schauen ob ich da was passendes habe.

    • Offizieller Beitrag

    wenn man sich die Daten von "Hochtemperaturfett" anschaut, dann gibt es da auch welche die "nur" bis 130° C Einsatzbereich haben. Es gibt aber halt auch die deutlich darüber liegen. Die haben dann bei höheren Temperaturen noch eine höhere Viskosität. Ob man die bei der Wasserpumpe wirklich benötigt ist natürlich eine andere Frage. Es geht ja hier nicht um die Schmierung eines belasteten Lagers, sondern um die Dichtlamellen.

  • Hallo Leute!

    Nach über einem Jahr habe ich heute auch mal die Dichtungen getauscht.
    Dieser Wellendichtring auf der Rückseite der Platte für das Öl war bei mir ja defekt. Beim ersten Mal eindrücken war der fix zu tief...
    Man soll den ja bündig zur Platte eindrücken, aber zu was bündig? An der Platte sind Aussparungen. Also bis Höhe der Aussparung oder eben bis Höhe der Erhebung um die Bohrung?

    Was mich unruhig gemacht hat, dass sich die Welle axial bewegen lässt, aber ist bei Matze wohl auch so. ;)

    Mfg Ku3f