Machen progressive Gabelfedern Sinn?

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  • So, ich muss jetzt doch mal das Forum Fragen.
    Hatte eigentlich vorgehabt diese Gabelfedern reinmachen zu lassen (kann vorne nicht aufbocken, desswegen lass ichs machen)
    Warum?
    Weil man nur gutes von progressiven Federn hört und die ori. Gabelfeder sowieso für mich zu spät reagiert. Also bei einer Vollbremsung bis zum Stillstand neigt das Vorderrad eher zum rutschen, da die Gabel eben kaum eintaucht. Ich bleib mit dem Körperschwerpunkt aber in der Mitte. Wieg halt nur ca 65-68 Kilo mit Kombi.

    Wie auch immer.
    Der Werkstattmeister hat mir davon abgeraten, weil das eher was für schwere Leute ist. Also die progressive das frühe eintauchen (durch hohes Fahrergewicht) verhindert um so später noch reserven zu haben.
    Ich dachte es wäre umgekehrt. Also erst weich und dann hart, wenns mit dem Federweg zu ende geht.
    EDIT:
    So wie hier mal von Naked gepostet:
    "progressive Federn sind am Anfang des Federweges definitv weicher als Deine jetzigen linearen Wilbers. Sind dir diese schon zu weich, bringen progressive nix, schon gar nicht die von WP."

    So wie ich das von der Werkstatt verstanden habe, macht das auch kein Sinn in meinen Augen. Wieso sollte eine Feder, die ein weiches und ein hartes Element hat, zuerst mit dem Harten "einfedern" und dann mit dem weichen? :0plan

    -Der Wille entscheidet-

    Einmal editiert, zuletzt von FL0W (4. Mai 2012 um 10:16)

  • Der Werkstattmeister hat mir davon abgeraten, weil das eher was für schwere Leute ist. Also die progressive das frühe eintauchen (durch hohes Fahrergewicht) verhindert um so später noch reserven zu haben.
    Ich dachte es wäre umgekehrt. Also erst weich und dann hart, wenns mit dem Federweg zu ende geht.


    Würde ich genauso sehen, so wie es der Werkstattmeister beschrieben hat, wären es ja degressive Federn. Soweit ich weiß gibts die gar nicht, jedenfalls habe ich davon noch nie gehört :whistling:

    Ich vermute er hat einfach was vertauscht.

    Also Progressiv: erst weich, dann härter :)

  • Hi Flow, die HYPERPRO mag ich generell nicht, wegen der Verarbeitung: Die waren immer recht rauh (die Drahtoberfläche), so dass die schwerer in der Gabel laufen wegen der höheren Reibung. Außerdem waren die in verschiedensten Tests der letzten 20 Jahre nicht Fisch nicht Fleisch von ihrer Auslegung.

    Von der Verarbeitung her empfehle ich WP, WILBERS und ÖHLINS. WIRTH (bei LOUIS) sind auch gut, aber kommen hier nicht in Frage, da immer sehr sportlich straff ausgerichtet.

    Bei dem von Dir zitierten Beitrag von mir hatte ich damals recherchiert und von WILBERS nur lineare gefunden.

    Ich habe in der Versys erstmals WP (mit 5er Öl = WP-Vorgabe für Versys) und bin sehr zufrieden. Gruselwolf hatte auch die WP in der ER6. Er war mit Komfort UND Durchschlagsicherheit (Er kann echte Gewaltbremsungen.) sehr zufrieden.

    Da die Teile letztlich alle dasselbe Kosten, bist Du mit den WP auf der sicheren Seite. Gibt es im Direktbezug über WP.

    Zum Luftpolster/Ölstand: WP (auch WILBERS und ÖHLINS) arbeitet meist mit weniger Luftpolster (also mehr Öl) als original. Das Luftpolster/die Ölmenge hat bei Normalhub der Gabel keinen Einfluss auf die Dämpfung (Ich meine jetzt 20mm mehr oder weniger. Luftpolster nahe Null heißt natürlich blockierte Gabel.). Nur am Ende des Federweges, also bei wirklich harten oder Vollbremsungen, verhindert das (mehr) Öl durch die zusätzliche Progression das Durchschlagen/auf Block gehen der Gabel. Ich habe deswegen immer 15-20mm mehr Füllhöhe = weniger Luftpolster.

    Zur WP-Abstimmung lässt sich also sagen: etwas weichere Feder, insbesondere im Anfangsbereich, für deutlich mehr Komfort, etwas mehr Öl für die Durchschlagsicherheit beim Bremsen. Gelungen, wie ich meine. Gullideckel und Asphaltnarben nehme ich gefühlt noch noch mit dem Hinterrad mit.

    der frühe Vogel kann mich mal :)

  • Also bei Fahrwerksfedern an Autos wird die Feder definitiv härter je weiter sie einfedert. Das Prinzip der Progressivität beruht dabei ja auch nur darauf, dass die äußersten Windungen bereits auf Block gehen und nur noch die mittleren Windungen federn --> höhere Federhärte.

    Ich gehe jetzt mal frech davon aus, dass das bei Motorrädern genauso ist. Oder wird die Progressivität dabei nur durch das Luftpolster erreicht?

    Bitte nicht steinigen für solche Fragen, habe beruflich einfach mehr mit KFZ als mit Mopeds zu tun :whistling:

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  • Hi Flow :hi

    Ohne auf Deine schon beantworteten Fragen einzugehen, kann ich Dir zu diesem Thema folgendes mitgeben:

    Fuhr in meiner 07er Wilbers Linear für 70kg mit 7,5er Öl.
    Das war mit springendem VR verbunden, was in den Dolomiten letztes Jahr einmal/ allgemein nicht soo lustig war.
    :bump:
    Habe jetzt im Winter 15er Öl reingefüllt, was dazu führte, dass bei selber Füllmenge die Gabel grenzwertig hart wurde, aber auf der Bremse steht sie jetzt wie ne eins.
    In Verbindung mit nem gebrauchten 09 Federbein auf Stufe 0, kommt das meinem Fahrstil sehr entgegen.

    Wenn Du mal die weicheren 07er Ori. Federn ausprobieren willst, kann ich die Dir gerne schicken.

    Evtl. kannt Du dann das Luftpolster etwas verkleinern oder ein Gabelöl mit einer Stufe höherer Viskosität probieren.

    Beste Grüße
    Ritsch ;)

    • Offizieller Beitrag

    Also bei Fahrwerksfedern an Autos wird die Feder definitiv härter je weiter sie einfedert. Das Prinzip der Progressivität beruht dabei ja auch nur darauf, dass die äußersten Windungen bereits auf Block gehen und nur noch die mittleren Windungen federn --> höhere Federhärte.

    Ich gehe jetzt mal frech davon aus, dass das bei Motorrädern genauso ist. Oder wird die Progressivität dabei nur durch das Luftpolster erreicht?

    Bitte nicht steinigen für solche Fragen, habe beruflich einfach mehr mit KFZ als mit Mopeds zu tun :whistling:

    Genau so ist es auch beim Motorrad. Eine Feder ist ja vom Anfang bis zum Ende aus dem selben Federstahl gefertigt. D.h. gleiche Federkonstanste über die gesamte Federlänge. Bei den progressiven Federn werden dann einige Windungen enger zusammengepackt. Bei kurzen Federwegen federn diese Windungen normal mit, bei langen Federwegen "blockieren" diese Windungen und die Federung wird härter, da nur noch die nichtblockierten Windungen die Federung übernehmen.

  • Danke für die schnellen und zahlreichen Antworten.

    Jetzt ärgere ich mich nur über mich selber, da ich blind gewesen sein muss. Ich hab fast ne Woche nach Alternativen zur Hyperpro gesucht, und keine gefunden. Jetzt schau ich grad auf eBay und da seh ich die Wilbers, die ich eigentlich wollte... Kann die Hyperpro auch nicht mehr zurückgeben. Es ist zum Haare raufen :donner

    Nun gut, jetzt werde ich nochmal in der Werkstatt anrufen und versuchen ihm zu verklickern, das ich die Dinger doch rein will. Arhh, vor dem Gespräch grauts mir schon.
    Es ist weniger unangenehm dem Forum zu wiedersprechen als dem Werkstattmeister, der dir das Zeug einbauen soll und nen vollen Terminkalender hat. :eek:
    Ich ruf morgen an, drückt mir die Daumen.

    -Der Wille entscheidet-

  • Äääähm - lass sie nicht da einbauen, denn wenn ich das richtig sehen, hat er entweder keine Ahnung, oder er verwechselt was (progressiver und lineare Federn oder progressive und degressive Wirkung - wobeil letzteres nichts mit der Arbeit einer Feder zu tun hat). Federn werden doch progressiv gewickelt, DAMIT sie bei kleineren Anregungen schon anfangen, zu funktionieren. Also GERADE für Leichtgewichte und/oder kleine Bodenwellen. Denn wie auch immer: Bei einer nicht linear gewickelten Feder wird IMMER der weichere Teil als erster arbeiten, ich tippe daher eher auf "keine Ahnung" von dem, was er tun soll...

    Und außerdem: Wenn Du sagst "einbauen", dann hat er einzubauen. Egal, was er davon hält. Ob Du ihm bei Unwillen und fehlender Motivation den Auftrag gibst, wirst Du selbst entscheiden müssen. Ich hoffe, dass es noch andere Schrauber bei Dir in der Gegend gibt, denn es ist unabhängig von der Marke kein Hexenwerk, das zu machen.

    Ne schöne Jrooß
    Rossi

    PS: Es ist übrigens ein Glaubenskrieg, ob die enger oder die weiter gewickelten Federwindungen nach oben oder unten gehören. Ich tendiere zu "eng nach oben" wegen ungefederter Massen.

    Valentino hat mit mir nix ze dunn - der heißt nun mal so, wie mein Spitzname seit über 30 Jahren lautet ;)

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  • PS: Es ist übrigens ein Glaubenskrieg, ob die enger oder die weiter gewickelten Federwindungen nach oben oder unten gehören. Ich tendiere zu "eng nach oben" wegen ungefederter Massen.

    Ähm, bitte korrigiert mich. Man sollte doch versuchen die ungefederten Massen möglichst klein zu halten, oder?

    Wenn man davon ausgeht, dass der untere Teil der Feder am wenigsten gefedert wird (ungefedert ist wohl maximal die aller unterste Wicklung), sollten doch eher dort die engen (und damit wohl leichteren) Wicklungen nach unten.

    Ich persönlich denke aber auch, dass der Unterschied so minimal ist (weil Gewichtsunterschied so winzig), dass kaum einer da einen Unterschied spüren wird. ICH zumindest würde ihn nicht spüren :0plan

    Kann natürlich auch ein Zeichen meiner Unerfahrenheit sein :aetsch:

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  • Das ist richtig, dass die ungefederten Massen möglichst gering sein sollten. Aber Dein Schluss stimmt nicht. Bzw. Du hast meinen Gedankensprung in dem Satz nicht mitbekommen... ;)

    Eng heißt enge Abstände zwischen den Windungen heißt viele Windungen gleich viel Masse pro Länge. Also ab nach oben damit. Wenig Windungen gleich wenig Masse pro Federlänge nach unten, dahin, wo die Feder ihre Wirkung noch nicht ausspielen kann. Angesichts der Tatsache, dass sich eine Feder immer entlang der gesamten Länge bewegt, ist diese Gleichung auch unabhängig von der statischen Last mit oder ohne Fahrer.

    Der Unterschied ist zudem alles andere als minimal: Auf die letzten 10-20 cm kann durchaus die doppelte Anzahl an Windungen vorliegen, also auch die doppelte Masse. Und das wird dann durchaus spürbar, wenn da ein Pfund bis ein Kilo bei jedem Hubbelchen in jede Richtung mit beschleunigt werden muss oder nicht (sind ja zwei Federn, pro Gabelholm eine).

    Ne schöne Jrooß
    Rossi

    Valentino hat mit mir nix ze dunn - der heißt nun mal so, wie mein Spitzname seit über 30 Jahren lautet ;)

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  • Okay, ich war grade bissl falsch unterwegs...
    ich war bei konisch gewickelten Federn :whistling:

    Folglich meinte ich mit eng gewickelt die Windungen, die nen geringeren Durchmesser haben (aber gleiche Steigung). Somit auch (minimal) geringeres Gewicht. Mein Fehler...so gibt das Ganze natürlich durchaus Sinn!

    Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil ;)

    edit:

    Mal was anderes...ich spiele auch mit dem Gedanken, progressive Federn zu verbauen. Zusätzlich hätte ich eigentlich auch gerne einen etwas steileren Lenkwinkel.
    Macht es Sinn die Maschine nur vorne tiefer zu legen? Nimmt der TÜV sowas überhaupt ab?!? Und vor allem ist es bei einem Fahrergewicht von guten 80kg überhaupt sinnvoll?

    Ich frage nur, weil ich mir so (fürs erste) den Tausch des Federbeins sparen könnte...
    Oder doch lieber hinten hoch und vorne progressiv mit gleicher Fahrhöhe (wird sowas abgenommen?!?)?

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    Einmal editiert, zuletzt von mortalskillz (8. Mai 2012 um 20:39)

  • wieso willst du einen "steileren lenkwinkel" oder die maschine vorne tiefer legen? kennst du dich in der materie aus und weißt genau was es bewirkt, oder ist das nur so ne idee von dir?

    :)

  • vorne Tiefer legen halte ich nicht für sinnvoll
    die Fuhre wir dadurch kippeliger
    da die ER schon super wendig ist halte ich des für sinnfrei
    und bei hohen Geschwindigkeiten auch für gefährlich

    (außer man will ein reines Showbike bauen, da ist legitim was gefällt)

    Die Rhöner Schafe - alles Andere als lammfromm

  • wieso willst du einen "steileren lenkwinkel" oder die maschine vorne tiefer legen? kennst du dich in der materie aus und weißt genau was es bewirkt, oder ist das nur so ne idee von dir?

    ...........

    Sorry, aber auch wenn ich beruflich mehr mit KFZs als mit Motorrädern zu tun habe, kriege ich grade noch so zusammen, welche Auswirkungen ein steilerer Lenkwinkel beim Moped hat.

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  • " Sorry, aber auch wenn ich beruflich mehr mit KFZs als mit Motorrädern zu tun habe, kriege ich grade noch so zusammen, welche Auswirkungen ein steilerer Lenkwinkel beim Moped hat. "

    Na dann wunder Dich nicht wenn keiner was schreibt... :yeah:

    Ach und über Dein Projekt mit dem Lenkkopfwinkel, halt UNS doch bitte auffm Laufenden! :yeah:

    Danke! :hi

    Beste Grüße
    Ritsch ;)