ER6n kein Druckpunkt bei ABS Vorderradbremse

Du siehst das Forum als Gast - als registriertes Mitglied stehen dir alle Forenbereiche zur Verfügung. Wir freuen uns auf dich!

  • ..., dass in der Fachwerkstätte mit Druck entlüftet wird...

    Kann sein, dass die das mit Druck machen. Ich denke allerdings, es ist viel besser mit Unterdruck zu arbeiten. Bringe ich druck auf das System, werden evtl. vorhandene Blasen zusammengedrückt, damit werden sie dann auch nicht so schnell von der Strömung mitgespült. Bei Unterdruck werden die Blasen größer, was ein rausspülen doch verbessern sollte. Unterdruckwerkzeuge gibt es etwa bei Louis und Polo für unter 50€, wobei in den Kundenbewertungen das Louis-Plastikteil schon öfter gebrochen ist. Dafür passen Adapter der Metall-Pumpe von Polo anscheinend nicht auf viele Motorräder ...
    Bei meinen Fahrrädern, allesamt auch mit hydraulischen Scheibenbremsen, wird während des Entlüftungsvorgangs von den Herstellern empfohlen, auf die Leitungen zu klopfen. An den Wänden der Leitungen haften kleine Bläschen, genau wie bei der Limo im Glas. Das Abklopfen (evt. auch mit einem Schraubenzieher, o.ä.) löst sie von der Wand ab und sie werden mit rausgespült. Funktioniert erstaunlich gut, man kann ja sehen, was mit rauskommt wenn man von unten nach oben entlüftet. Im Reservoir über der Bremspumpe sind dann die vielen Bläschen gut zu sehen.
    Beim Mopped würde ich allerdings immer vom ABS weg spülen, also wenn man auf die Leitungen zu den Sätteln klopft, auch nach dorthin entlüften. Sonst spült man womöglich alles ins ABS-Modul.

    Bei unserer 2011er ist die Bremse auch weich, meine 2015er ist da deutlich anders. Wurde da auch was überarbeitet?

  • Unter Druck werden die Bläschen kleiner und lösen sich besser.

    Der Heimwerker kann sich mit Unterdruck behelfen. Manchmal hilft es Vordruck über die Handpumpe zum Entlüften raufzubringen. Bei Neumontagen von Sätteln und Pumpen musste ich diese sogar in demontiertem Zustand um alle 3 Achsen drehen. Ansonsten duponts Empfehlung folgen und nach ABS-Bremsungen nochmal spülen und entlüften. Beim letzten Mal kam nach drei Tagen noch eine winzige Blase aus der Handpumpe und eine Mikroblase aus dem linken Sattel. Dann war schlagartig alles perfekt. Ein Bläschen kleiner als ein Stecknadelkopf lässt über Pumpen des Bremshebels keine Veränderung des Druckpunktes erspüren, reicht jedoch um diesen merklich weicher werden zu lassen.

  • Hallo,
    ich hänge mich mal hier dran, hoffe, das ist ok...
    Habe seit drei Jahren eine gebrauchte Er6-n, Bj 2005, mit 28 tkm.
    Bremse war immer weich. 2015 wurde sie aber immer weicher, d.h. bevor man Druckpunkt spürte lag der Hebel am Lenker an. Habe neue Beläge rein, brachte aber nichts. Selbst-Entlüften mit Vakuumpumpe, abgeschraubten Sätteln usw. brachte auch nichts.
    Bin dann zum Händler, der hat es irgendwie hingebracht, durch Entlüften einen Druckpunkt zu erreichen.
    Seit dem war es ok.

    Gestern war ich auf Tour in der Schweiz. Nach ein paar kleinen Pässen (nichts hochalpines) wanderte der Druckpunkt wieder. Bremse wurde richtig weich. Es reicht auf Asphalt nicht mehr, ins ABS zu bremsen. Auf Schotter regelt das ABS baut auch am Hebel spürbar viel Druck auf. Hinten ist alles i.o.
    War dann noch bei einem Händler, aber der war komplett planlos. Er hat die Bremse entlüftet, hat aber keine Veränderung gebracht.
    Diagnose ging von Bremse zu heiß, Dampfblasen im System, falscher Handbremshebel, alte Leitungen, kaputtes ABS-Modul....
    Eine Kunden-ER6 zum Vergleich hatte übrigens einen besseren, früheren Druckpunkt. Habe die Tour abgebrochen und bin mit 90 über die Autobahn heim  8o


    Ich gehe mal davon aus, dass ich keine Luft im System habe. Die hätte ja unterwegs reinkommen müssen. Dampfblasen können es nach Wechsel der Bremsflüssigkeit auch nicht sein. Stahlflex ist für mich kein Thema, da ja die Bremse an einem Tag sich verschlechtert hat.
    Ich werde nun einen Rep-Satz am Handbremszylinder testen.
    Die Bremspumpe hat original einen Ø1/2" = 12,7. Hat jemand mal einen Ø14 getestet?
    Irgendwie müsste man nur den Leerweg reduzieren....
    Hat jemand Erfahrungen mit Defekten am ABS-Modul?


    Danke schon mal für eure Hilfe!


    Gruß
    Stefan

  • Sollten es noch die alten Bremsleitungen sein:
    Wechseln.
    Vorschrift alle 5/4a.
    Die alten Modelle bis 08, besonders aber 05/06, hatten keinen Druckpunkt.
    Das war damals stand der Technik bei einem der ersten günstigen Moppeds am Markt.
    Hebel auf ganz weit stellen, eh klar. :yeah:

    Beste Grüße
    Ritsch ;)

  • nach 1 1/2 Jahren kann die Bremsflüssigkeit selbstverständlich das Dampfen anfangen!

    Ist es denn auf deiner Heimfahrt immernoch so "bescheiden" und teigig geblieben oder ist auf der Autobahnfahrt wieder alles normal gewesen? Konnte ich aus deinem Text nicht so raus lesen.

    Lächle und die Welt lächelt mit dir ---------------------------------------------Furze und du stehst alleine da! :harr

  • Hallo,
    Danke für die Antworten, das ging schnell...

    Ja, ist weiterhin teigig. Kann ganz einfach den Hebel an den Lenker ziehen. Komme nicht in den ABS-Bereich. D.h. Bremswirkung ist auf dem Stand einer Trommelbremsen-Vespa ;(
    Hebel steht natürlich auf der Stufe mit größtem Abstand.
    Leitungen tauschen kann man natürlich machen, aber morgens war mit den gleichen Leitungen noch alles gut.
    Haltet ihr alle die Leitungstauschvorgaben ein?
    Gruß
    Stefan

  • Mein neuester Stand:
    habe eine Pumpe mit 14 mm angebaut, die funktioniert auf Anhieb besser. Der Druckpunkt deutlich und deutlich früher. Zwar immer noch nicht so wie bei ABS-losen Systemen, aber man kann ins ABS bremsen. Allerdings ist die Handkraft höher, aber das kann ich erst beurteilen, wenn ich auch die Beläge getauscht habe, da dummerweise auch noch der Gabelsimmerring leckt Gabelöl auf eine Scheibe gelaufen ist.
    Werde also nun Simmerringe an der Gabel tauschen, neue Beläge drauf machen und der originalen Bremspumpe ein ein Reparatursatz gönnen. Dann werde ich entscheiden ob die Serienpumpe oder die 14 mm Pumpe dran bleibt.
    Gruß
    Stefan

  • Bei der originalen Pumpe steht beim mir 1/2" drauf. Die 14er wäre also etwas besser um den Weg zu verringern.
    Das Luft im System ist glaube ich nicht, da unterwegs die Bremse schlecht wurde. Die Flüssigkeit ist ca. 1,5 Jahre alt und die Bremse war nicht so hoch belastet, dass ich Dampfblasen erwarten würde. Ich habe nun beim Wechsel der Handbremspumpe die Bremsflüssigkeit nur von unten mit einer Spritze nach oben gedrückt, um nicht die Luftblase von oben einmal durch das System ziehen zu müssen. Hat gut funktioniert. Mit der neuen Armatur kann ich den Hebel nur bis 3 cm vor den Lenker drücken.
    Ich werde als nächstes ein Rep-Kit in die Original-Pumpe einbauen und berichten.

    Irgendwie hat Kawasaki das System grenzwertig ausgelegt. Kleinste Störungen und der Druckpunkt liegt im Lenker. Fährt denn jemand eine der ersten Er6 und hat den Handhebel nicht in der entferntesten Raststellung?

    Gruß
    Stefan

  • Hallo,
    der Rep-Kit kam. Nur leider passt er nicht. Der Reparatur-Satz hieß MSB-401, auf dem Bild im Dateianhang der obere Kolben. Ist eher 5/8".
    Der untere Kolben ist aus der ER6-n Bj 2005 ABS und hat 1/2".
    Hat jemand einen Tip, wo man einen passenden Rep-Satz bekommt?


    Danke!
    Gruß
    Stefan

  • Hier wird eine 1/2 Zoll Pumpe mit ca 12,7 mm gegen eine 14mm Pumpe getauscht. Zu berücksichtigen ist -wie gesagt - noch die Hebelübersetzung.

    Was wir ja schon durchgekaut haben ist der Tausch auf eine 16er Pumpe z.B. Z1000. Es bleibt aber dabei, es muss immer sehr akkurat gearbeitet werden und ich selbst empfehle auf seriöse Bezugsquellen für Ersatzteile zu achten. Beim real existierenden Händler oder bei renommierten Online-Markenshops läuft man kaum Gefahr neben nicht passenden Teilen evtl. Nachbauten mit anderen Toleranzen oder Materialqualität zu erhalten.

    Hier war nicht unbedingt die Pumpe das Problem oder wie hast du die Dichtigkeit des Kolbens geprüft?

  • Fährt denn jemand eine der ersten Er6 und hat den Handhebel nicht in der entferntesten Raststellung?

    Da hab ich dann ja anscheinend noch Glück. Meine ist von anfang 2006, hat fast 50t km runter und der Druckpunkt ist jetzt nicht grad besonders aber ich bin nicht in der letzten stellung und hatte noch nie Probleme, dass mir der Hebel am Lenker liegt auch nicht nach sehr sportlich gefahrenen Passstraßen. Toi,toi,tot Ich wünsch dir Viel Erfolg, dein Problem zu beheben!!

    LG
    Basti

  • Kein Witz!
    Habe seit dem Thüringen Treffen ein viel klareren Druckpunkt!? ?(
    Muss hezte Nachmittag, vor der Taubertal-Runde den Hebel wieder näher einstellen! :yeah:

    Beste Grüße
    Ritsch ;)

  • Hi Stefan,

    probier mal folgendes: Bremshebel anziehen und über Nacht mit einem Gurt festlegen. Evtl. mehrmals wiederholen. Kostet nichts und hilft manchmal. Frag mich aber nicht warum.

    Beste Grüße
    Erich

    Erich

  • Dadurch werden die Luftbläschen komprimiert und können leichter in den Ausgleichsbehälter aufsteigen, hilft tatsächlich etwas.

    Ich muss aber sagen das nach dem Wechsel der Bremsflüssigkeit bei mir der Druckpunkt viel schneller erreicht ist und die Bremse sich allgmein viel härter anfühllt.

    Werde mir demnächst mal neue Bremsbeläge besorgen, welche empfehlen sich da besonders? Brembo?

  • Ist Geschmackssache. Bin eine Zeit die roten gefahren, habe ich hinten immer noch. Bei Trockenheit Klasse, bei Nässe dauert es mir zu lang bis die Bremse anspricht. Also eher suboptimal für die Straße, es sei denn man ist Schönwetterfahrer und Regen-Sissi.

    Brembo-Standard sind mir für die Straße die liebsten. Mancher mag es aber weniger bissig. Also bleibt nur ausprobieren, bis man sein Herzblatt gefunden hat.

  • Die Standart sind ja aber nur die blauen organischen oder?
    Die originalen sind doch sicherlich auch Sinter Beläge?
    Organische halten mir glaub ich nicht lange genug. Naja das werde ich dann wohl wirklich mal ausprobieren müssen