Bordwerkzeug

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  • Man schraubt ernsthaft den Sitz ab um an das Werkzeug zu kommen? Klar das da kein Erste Hilfe Pack reinpasst. Wenn man im Notfall erst mal den Sitz abschrauben muss...

    WTF! Wieso keine Lösung wie bei der ER6?

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  • Geht leider den meisten so.

    Wir kamen mal an eine Unfallstelle, da haben schon 4 Fahrzeuge gehalten und alle rannten wie die aufgescheuchten Hühner über die Fahrbahn, einschließlich des Unfallfahrers, da das ganze Gepäck samt Tauchausrüstung verteilt war. Ich kümmerte mich um Sicherung der Unfallstelle und Bergung, wies die anderen an was zu erledigen ist und meine Frau schnappte sich einen und machte sich an die Erstversorgung der verunfallten Familie. Da muss man die Leute echt davon abhalten, Pressluftflaschen anzupacken, weil sie nicht auf die Idee kommen, das diese gefüllt sind und nun beschädigt sein könnten. 300bar in ner Aluflasche können nämlich echt Rabatz machen ...

    In so einer Situation muss man, so schwer es einem fällt und so schrecklich die Bilder sind, Ruhe bewahren und überlegt vorgehen, sonst hat keiner was davon oder es wird noch schlimmer.

    Es gibt Flaschenöffner mit Inbusschlüsselansätzen und einzelne kleine Inbusschlüsselanhänger, die könnte man sich übrigens an den Schlüssel hängen. Bei Touren habe ich ohnehin ein Multitool in Griffweite. So könnte ich notfalls jemanden schnell aus dem Gurt schneiden.

  • Bei der FW sind es einige, aber längst nicht alle, die 300 Bar ab können. Hat mit der Größe zu tun - 300 Bar Flaschen sind kaum anders wie 200 Bar.

    Beim Tauchen sind es fast keine - der Aufwand ist zu groß, nutzen kaum (eine 300 Bar Flasche hat am ende so viel Gas wie eine 260..270 Bar - Luft ist in dem Druckbereich nicht mehr linear komprimierbar), Testaufwand ist größer (abgedruckt wird auf 450 Bar und nicht auf 300 Bar), kaum einer kann es Füllen. Selber kenne ich nur eine Basis in D, die es macht, der Rest druckt auf 200 Bar oder gar nicht (die 300 bar Ventile dichten bei 200 Bar Schläuchen nicht).

    Ps. Beim Tauchen kenne ich mich etwas aus, mache es seit ca. 20 Jahren.

  • Jo....
    @Thom: Danke, die Idee mit dem Handbuch kam mir auch schon, aber dafür hätte ich aufstehen und zum Schreibtisch gehen müssen :popcorn;)
    Ich wollte nicht glauben, dass die Kawas das Werkzeug tatsächlich hinter 2 Inbusschrauben verstecken 8o . Zumal mir selbst die nette Fachkraft beim V-händler die Frage nicht auf Anhieb beantworten konnte...
    Das hätte Kawasaki doch bestimmt eleganter lösen können....
    Danke auch an alle anderen für die Mühe, sogar mit Foto, bin echt beeindruckt.

  • Zitat

    Wobei es zu 99.999% 200 bar in einer Stahlflasche waren ;)

    Noch wahrscheinlicher waren die Flaschen leer, da keine hochgegangen ist. Das herausfinden zu wollen ist in dem Moment aber eher idiotisch. Nachdem die Flaschen ja nicht hochgegangen sind, sichere ich den Zugang ab, lasse bei genügend Personen (die wir ja waren) einen die Flaschen aus sicherer Entfernung beobachten und versuche alle Tätigkeiten möglichst weit weg auszuüben oder zu verlegen. Auf keinen Fall fange ich an die Dinger einzusammeln.

    Mir ging es nur darum kurz darauf einzugehen, dass die Konstruktion mit dem Werkzeugfach sicher besser hätte gelöst (!Wortwitzalarm) werden können, aber nach meiner Einschätzung nicht unbedingt entscheidend ist, wenn man sich vorbereitet. Entweder für ein paar Cent gegen Rändelschrauben tauschen oder den Inbus an der Hand haben. Dann hat man mit Ruhe das Ding so oder so in Sekunden offen.

    Wer ängstlich und hektisch ist, wird auch mit einem leicht erreichbaren Fach nicht mehr richtig machen, ist jedenfalls meine Einschätzung.

    Den Umgang mit Streßsituationen kann man trainieren. Auch schon dadurch, dass man sich vorstellt, wie man mit einer solchen überhaupt umgeht und bestimmte Dinge einfach von vornherein verinnerlicht. Und die erste Maßnahme ist und bleibt die Absicherung der Unfallstelle.

    Das wir in der Unfallsituation überlegt gehandelt haben, ist keine Gabe sondern eben nur etwas Training und der feste Wille sich nicht von Aufregung anstecken zu lassen.

    Wenn ich erwarte, dass alles an meine Fähigkeiten angepasst ist, werde ich bald keine mehr haben ...

  • Noch wahrscheinlicher waren die Flaschen leer, da keine hochgegangen ist.

    Die Dinger gehen nicht einfach "hoch". Gefährlich wird bei >>600 Bar im Innerem (ausgehend von einer 200 Bar Flasche) - das erreichst Du nicht in einem Autounfall. Was passieren kann ist das abschlagen vom Ventil, aber bei aktuellen Tauchflaschen macht es nur 2..3 Minuten lang "psssss" und dann ist gut. Fliegen tut da nichts.

    Wenn Du Tauchflaschen fliegen sehen willst, sucht mal nach "Ventilabschlag klein konisch" auf youtube. Diese Flaschen sind aber schon seit 70..80 nicht mehr hergestellt.