Unfallversicherung - ja/nein

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  • IceCube hat das ja schon sehr gut erklärt, was ich noch hinzufügen will:

    Die BU Versicherung zahlt dir eine laufende Rente, also einen Lohnersatz wenn du deinen Beruf nicht mehr ausüben kannst.

    Die UV kann auch eine Rente zahlen, wenn das so vereinbart wurde, aber eben nur im Zusammenhang mit einem Unfall. In erster Linie ist die UV dazu da dir anhand einer abgeschlossenen Versicherungssumme, nehmen wir mal 100.000€, in Relation zu deinen erlittenen Verletzungen und bleibenden Schäden, dazu gibt es einen "Katalog" welches Körperteil wie viel % wert ist, schnell, einmal viel Leistung zur Verfügung zu stellen, um dich auf die durch den Unfall bedingten neuen Lebensumstände anzupassen, z.B. dir einen Treppenlift zu kaufen.
    Sagen wir mal das Bein ist 55% von der VS wert...grob geschätzter Wert ohne Gewähr (da kommt nämlich noch eine Progression etc ins Spiel) ;)

    Einen Treppenlift bekommt man unter Umständen auch von einer privaten Vollversicherung zumindest teilfinanziert, das kommt aber immer auf den individuellen Fall an!

    Eine UV stellt unter Umständen je nach Versicherer auch noch andere Hilfsleistungen wie eine Haushaltshilfe nach einem Unfall.

    Ich persönlich habe beides, eine BU und eine UV. Nach einem schweren Unfall kann ich mein Haus den Umständen entsprechend umbauen und bekomme immernoch eine Rente um weiter zu leben. Aus meiner Sicht geht das eine ohne das andere nicht. Am besten ist es natürlich keine der Versicherungen überhaupt zu benötigen.

    ...dazu gibt es ja die hier auch schon angesprochenen Versicherungen mit Beitragsrückgewähr...je nach Laufzeit können die sich tatsächlich lohnen! Da man unter Umständen am ende der Laufzeit bzw. zum Auszahlungszeitpunkt ein Kapital zur Auszahlung erhält, welches genau die eingezahlten Beiträge deckt oder sogar übersteigt! D.h. man zahlt zwar bis sagen wir 65. etwas mehr Geld für den Schutz, kommt das Kapital dann aber zur Auszahlung und es ist nichts passiert, war der Schutz um sonst  :daumenhoch:
    Aber auch hier gilt ganz klar, das kommt immer auf den Einzelnen und dessen Situation an!

    Hoffe das konnte nochmal weiterhelfen bei der Entscheidungsfindung und wenn nicht, zum örtlichen Versicherungsbüro gehen oder nochmal melden ;)

  • Hallo,

    da ich früher selbstständig war, habe ich schon lange eine BU, die mir eine monatliche Rente zahlt. Mittlerweile bin ich lange genug angestellt, dass auch der Staat im Fall der Fälle eine Erwerbsunfähigkeitsrente zahlen würde. Da gibt es aber schon den ersten Unterschied: BU = den versicherten Beruf nicht mehr ausüben können, Erwerbsunfähigkeit vom Staat: gar nicht mehr arbeiten können.

    Gerade mit Familie und mir als Hauptverdiener habe ich auch wegen dem Motorrad fahren eine BU, eine UF und eine hohe Risikoleben abgeschlossen. Die BU sollte im Fall der Fälle reichen, damit wir auch ohne sonstige Einkommen über die Runden kommen. Wieviel Geld man monatlich bekommt, hängt natürlich vom Beitrag ab. Da muss jeder schauen, was er aufbringen will und kann und vor allem auch mit wieviel er im Schlimmstenfall auch zurecht kommen kann. Für 50€ im Monat bekommt man ungefähr 1800€ im Monat Absicherung.

    Die UF soll alle Kosten direkt nach dem Unfall decken (neues Auto wegen Behindertenumbau, Wohnungsumbau, etc.) und die Risikoleben im Sterbefall meiner Frau und dem kleinen Kind genug Geld bringen, damit beide auskommen, bis die Tochter volljährig ist.

    Grundsätzlich stehe ich Versicherungen skeptisch gegenüber, da man im Prinzip immer mehr einzahlt als man rausbekommt und gerade bei BU, UF und RLV will man auch nicht unbedingt mit einem Schadensfall rechnen. Genau genommen kenne ich auch kaum jemanden, der überhaupt jemals auch nur eine der Versicherungen gebraucht hätte, ABER je nach Lebenssituation wirft man eben lieber Geld weg, als die Familie im Fall der Fälle finanziell zu ruinieren. Sollte man auch noch langlaufende Kredite haben, z.B. wegen einem Hausbau oder Wohnungskauf, ist eine ordentliche Absicherung meiner Meinung nach sowieso Pflicht.

    Und Risikosportarten wie Motorrad fahren, Tauchen, Fallschirm springen, Reiten, etc. machen oben genannte Versicherungen dann erst recht sinnvoll.

    Ich selbst habe die BU z.B. bei der AachenMünchner. Das besondere an der ist, dass Sie im Gutfall, d.h. wenn Du mit 60 kein Versicherungsfall wurdest Dir 40-60% der einbezahlten Beiträge zurück erstattet. Das hängt natürlich von der Entwicklung der Versicherung ab. Normal zahlst Du rein und bekommst am Ende nichts mehr, d.h. das Geld ist komplett weg. Bei monatlich >50€ auf 40 Jahre ist das durchaus ordentliches Sümmchen.

    Meine UF zahlt auch bei Knochenbrüchen pauschal Summen und da ich bis vor 1,5 Jahren wöchentlich Reiten war, gelegentlich diverse Sportarten probiere bzw. ausübe (Langschwertfechten, Kickboxen, auch mal Eishockey probiert) und eben auch täglich Motorrad fahre, kann sowas schnell vorkommen.

    Ich bin bisher mit der Beratung bei der Deutschen Vermögen ganz gut gefahren. In der Regel vergleiche ich auch noch anhand von Informationen und Rechnern im Internet.

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    Einmal editiert, zuletzt von ThomasH (5. August 2014 um 14:41)

  • Die Frage des Posteröffners war einfach: Unfallversicherung ja/nein

    Die Antwort darauf ist ebenso einfach

    JA

    und zwar die benötigten Leistungen um die eigenen Risiken vollständig abzudecken und das zum absolut tiefsten Preis.

    Viele wissen aber gar nicht, welche finaziellen Risiken ein Unfall birgt. Alle Aspekte einer Versicherung hier im Forum zu disqutieren würde den Rahmen eines Post sprengen.

    Bei einem Unfall können verschiedene Personenversicherungen zum Zuge kommen. Angefangen von der Unfallversicherung, welche die Behandlungskosten in der Unfallklink bezahlen, über die Zusatzversicherungen, Pflegeversicherung, Invaliditäsversicherung, Rentenversicherung, Lebensversicherung und so weiter und so fort.

    Da jeder Mensch individuelle Risiken, Bedürfnisse und finazille Ansprüche hat, gibt es dafür unterschiedliche Personenversicherungen, die aufeinander abgestimmt, den Schutz der eigenen finaziellen Resourcen, wie Einkommen und Vermögen, sicherstellen. Mal eben kurz im Internet informieren geht nicht, da die Thematik viel zu komplex ist. Darum wird man sich über eine längere Zeit und immer wieder damit auseinander setzten, um den optimalen persönlichen Versicherungsschutz aufzubauen.


    Statistisch gesehen braucht man gar keine Versicherungen


    Da Versicherungen das eigene Geld, Einkommen oder Vermögen, schützen, braucht man nach deiner Meinung auch kein Geld zum Leben :D

    Grüessli Tramper

    Stay safe all time


  • - zu dem Punkt wegen zahlen zahlen zahlen und dann nich brauchen.
    Dies ist das Wesen einer Versicherung, man zahlt und hofft man braucht sie nicht.
    Das ist aber bei jeder Versicherung so, egal ob KFZ, Haftpflicht usw.


    Eine sehr erfrischende Einstellung! Sollte man sich auch bei der ein oder anderen "Zwangsversicherung" mal zu Herzen nehme. Eine Versicherung sichert "extreme Umstände" ab. Sie ist keine Wertanlage und auch kein Einzahlung=Auszahlung Spielchen ;)

  • Da Versicherungen das eigene Geld, Einkommen oder Vermögen, schützen, braucht man nach deiner Meinung auch kein Geld zum Leben :D

    Ach jetzt habe ich es erst gelesen.
    Du machst mal wieder eine logisch nicht ganz korrekte Implikation.
    Aber die Thematik der Logik wuerde natuerlich auch die Diskussion sprengen und nicht hier hinein passen.


    Natuerlich ist jede Versicherung so sinnvoll oder sinnlos, je nach eigenen Anspruch.
    Eine Unfallversicherung ist daher so sinnvoll wie eine Berufsunfaehigkeit fuer Bueroangestellter.

  • Natuerlich ist jede Versicherung so sinnvoll oder sinnlos, je nach eigenen Anspruch.


    Was haben Versicherungen mit dem eigen Anspruch zu tun :?:

    Hätte der Mensch kein Sicherheits Bedürfnis gäbe es die Versicherungswirtschaft nicht :P

    Hätten die Leute genug Geld, um die finaziellen Folgen aus den Risiken in ihrem Leben selbst zu bezahlen, bräuchte es die Enbringung des Risikos in ein Kollektiv nicht :!:

    Aber egal um welche Versicherung es sich handelt, alle haben eines gemeinsam, sie schützen im Schadenfall die eigenen finanzellen Mittel.

    Was mich immer wieder zum Schmuntzeln bringt, dass die Menschen ihr Hab und Gut viel besser versichert haben, als die Gesundheit oder ihr Leben. Ein einfaches Beispiel dazu. Wird das Motorrad geklaut, bezahlt die Versicherung ein neues Motorrad. Wird einem aber die Mobilität durch einen Unfall ( z.B. bei Querschnittslähmungen) geraubt, muss man die Kosten für ein neues Beförderungsmittel wie Rollstuhl, Treppenlift, Anpassungen an PKW's usw. oder die daraus benötigte häusliche Pflege aus der eigenen Tasche bezahlen. Daraus leite ich ab, dass für die meisten Menschen die "billigen" Sachen lieb und teuer sind und darum gut versichert werden, aber die eigene Gesundheit oder Lebensqualität als unwichtige Dinge (die keinen oder nur ungenügenden Versicherungsschutz brauchen) auf der Welt abgetan werden.

    Die Aussagen in diesem Fred erstaunen mich nicht, denn sie sind ein Abbild der Versicherungswirtschaft. Auf vier Sachversicherungen kommt eine Personenversicherung.

    Grüessli Tramper

    Stay safe all time

  • Lieber Tramper,

    es geht bei den Versicherern einfach um das Risiko, welches sich vereinfacht aus der Wahrscheinlichkeit des Auftretens und die Kosten, die das Auftreten verursacht.
    Die Optimierung dessen ist mittels Lagrange vermutlich bekannt.

    Worauf ich einfach hinaus will ist die Tatsache, das die Versicherung, die auf Personen beziehen, 1. statistisch viel seltener auftreten und 2. sehr hohe Kosten verursachen.
    Angenommen jemand arbeitet in der Baubranche, wo die marginalisierte Wahrscheinlichkeit höher ist als im Durchschnitt, wobei 2. fest bleibt. Spricht jemand aus der Baubranche müsste extrem hohe Beiträge zahlen, damit der versichert wird.

    Vielleicht ist es in der Schweiz ja anders, aber ein angestellter Bauarbeiter kann bei uns in D sehr selten eine Berufsunfähigkeitsversicherung leisten.

    Im Übrigen treten die von dir genannten Sachversicherungen viel öfter auf und der Schaden ist vergleichsweise gering.

    Aber egal um welche Versicherung es sich handelt, alle haben eines gemeinsam, sie schützen im Schadenfall die eigenen finanzellen Mittel.

    Gilt nur für Versicherungen wie die gesetzlichen Kranken- oder Rentenversicherung, wo kein Gewinn erwirtschaftet wird. Ansonsten müssen die privaten Krankenversicherungen ja Renditen abwerfen.

    Daher meine Empfehlung, dass diese Unfallversicherung eigentlich unnötig sind.
    Selbstverständlich ist das eine subjektive Meinung.

  • Worauf ich einfach hinaus will ist die Tatsache, das die Versicherung, die auf Personen beziehen, 1. statistisch viel seltener auftreten und 2. sehr hohe Kosten verursachen.


    Du brauchst mir das Versicherungsgewerbe nicht zu erklären :harr

    Aber sehe es mal realistisch, hat die Erna einen Unfall betragen die Folgekosten (Abschleppkosten, Reparatur) einmalig < 8'000.- Euro. Beim verunfallten Motorradfahrer sieht das ganze etwas anders aus. Nach den durch andere Versicherungenen bezahlten Genesungskosten (Erstversorgung, Heilbehandlung und Reha), können teure Folgekosten (Abgeltungen, Übergangsgelder, Pflegegelder, Umschulungen, Versehrtenrenten, Erwerbsunfähigkeitsrenten usw. (je nach vertraglich vereinbarten Leistungen) entstehen, die Kosten dafür können einen siebenstelligen Euro Bertrag übersteigen.

    Nun das Risiko, dass das Motorrad bei einem Unfall einen Totelschaden erleidet, ist Prozentual etwa gleich hoch, wie bei den Motorradfahrern, dass sie bleibende Unfallfolgen davon tragen und in die Leistungspflicht der Unfallversicherung kommen.


    Spricht jemand aus der Baubranche müsste extrem hohe Beiträge zahlen, damit der versichert wird.

    Ob die Beiträge für eine Unfallversicherung extrem hoch sind, wage ich zu Bezweifeln, denn die monatlichen Kosten, für welche die staatlichen Sozialwerke nicht aufkommen sind exorbitant höher und können von einem Versehrten oder deren Angehörigen selten finaziert werden können. Da es aber in Deutschland 5 x mehr Motorradführerscheine (Personen) wie Motorräder in Deutschland gibt, sind die Personenschäden 17 mal häufiger als Motorradschäden, da die Motorradfahrer auch bei Auto-, Arbeits-, Skiunfällen usw. bleibende Unfallschäden erleiden können.

    Das Kollektiv (eine Gemeinschaft trägt die Kosten eines Ereignisses), der Grundgedanke einer Versicherung, würde die Jahresbeiträge für Unfallversicherungen massiv senken, wenn alle Erwerbstätigen in Deutschland eine Unfallversicherungen hätten. Aber aktuell ist es in Deutschland so, dass das Kollektiv der Steuerzahler für die mageren Leistungen der Sozialwerke aufkommen. Da der Staat sparen muss, setzten die Politiker gerne den Rotstift an, leider sind die Sozialwerke davon nicht ausgeschlossen. Das hat den Effekt, dass die Zahlungen dafür ansteigen, die Leistungen immer weniger werden. Das passiert bei einer Versicherung nicht. Dort werden die Leistungen vertraglich fixiert, und die Beiträge bleiben gleich, sinken oder steigen nur wenig.


    Gilt nur für Versicherungen wie die gesetzlichen Kranken- oder Rentenversicherung, wo kein Gewinn erwirtschaftet wird. Ansonsten müssen die privaten Krankenversicherungen ja Renditen abwerfen..

    Meine Aussage bezieht sich auf das Einkommen und Vermögenswerte der Versicherungsnehmer, die durch den Versicherungsvertrag geschützt wird. Und das hat mit dem wirtschaftlichen Erfolg oder Misserfolg einer Unternehmung oder Behörde nichts zu tun.


    Daher meine Empfehlung, dass diese Unfallversicherung eigentlich unnötig sind.

    Ich weiss nicht ob viele Menschen deiner Empfehlung folgen, und ein Leben nach dem Unfall im sozialen Elend, im Graben der menschlichen Würde, abhängig von freiwilligen Menschen, die vielleicht die eine oder andere Not lindern zu führen. Aber man kann wie du, das Leben eines Menschen rein wirtschaftlich sehen, alles was kostet, auch wenn es ein würdiges Leben ermöglichen würde, kann eingespart werden.

    Grüessli Tramper

    Stay safe all time

    2 Mal editiert, zuletzt von Tramper (8. August 2014 um 16:13)