Tach zusammen,
nach dem ich hier im Forum in letzter Zeit mehr als Lurker unterwegs war, möchte ich mal wieder aktiv etwas beitragen.
In diesem Jahr war die Erna meiner Holden nun endlich auch mit einem McCoi Kettenöler unterwegs und über den Einbau und die ersten Erfahrungen möchte ich berichten.
Der Bericht ist leider etwas länglich geworden, aber der interessierte Leser wird es sicher verschmerzen können
Hier im Forum sind ja doch schon einige unterwegs, die einen McCoi in Benutzung haben oder eine Anschaffung in Erwägung ziehen.
Daneben dürfte es auch einige User geben, die sich ob der richtigen Wahl des Kettenölsystems noch unsicher sind und auch die möchte ich mit diesem Bericht ansprechen.
Um den McCoi zu montieren, darf man sicher nicht nur Daumen an den Händen haben, aber ein Profischrauber muß man gewiß nicht sein.
Etwas Geschick und Improvisationstalent sind aber schon hilfreich und in meinem Falle habe ich nicht nicht mal die Platine selber gelötet.
Das überließ ich wieder mal meinem Schwiegervater, der als Amateurfunker und Hobbyelektroniker ein wahrer Künstler am Lötkolben ist.
Nicht das ich die Platine nicht selber zusammen bekommen hätte aber solch schöne und saubere Lötpunkte krieg ich dann eben doch nicht in der Wiederholgenauigkeit hin.
So ganz ohne Löten geht es für mich aber doch nicht, denn Regensensor, Sicherungshalter, Kontroll-LEDs und auch die Kabelenden wollen verlötet werden.
Aber auch hierbei könnte man sich helfen lassen und die McCoi-Community bietet nicht nur Hilfe sondern auch Helfer.
Warum bekam die Erna nun einen McCoi?
Nachdem die Monster seit März 2008 mit einem perfekt funktionierenden Mccoi auf über 43 Mm unterwegs ist, stand für mich fest, daß die Erna auch einen bekommen muß.
Die Fahrerin sah das aber zunächst anders und so blieb der nachgekaufte McCoi mit der schon fix und fertig gelöteten Platine ein Jahr lang in der Schublade liegen.
Da mit der Erna dann aber doch mehr Kilometer als gedacht gemacht wurden, viel auch mehr von der lästigen Kettenpflege an.
Wobei es ja nicht nur mit Kettenpflege getan ist, denn das Kettenfett findet sich ja bekanntermaßen überall wieder und das alles ist schon lästig, vor allem, wenn man öfter mal über mehrere Tage unterwegs ist.
Da diese Arbeiten dann meist an mir hängen bleiben, brachte ich im letzten Winter deshalb den McCoi wieder zur Sprache und fragte nach, ob es denn nicht an der Zeit wäre, den nun endlich zu montieren.
Da ja der problemlose Betrieb an meiner Monster bekannt war, gab es dann eine Montagefreigabe und der McCoi war fast pünktlich zum Saisonstart 2011 montiert.
Meine Zielsetzung war, wie bei vielen anderen hier auch, eine möglichst unsichtbare Montage mit Ritzelölung und unter Verwendung des Tachosignals.
Um mich mit den Platzverhältnissen an der Erna vertraut zu machen, nahm ich deshalb erst mal die Sitzbank runter und schraubte die Seitenverkleidungen an Tank und Heck ab.
Die Pumpe paßt mit leichtem Gefälle wunderbar unter die linke Sitzbankverkleidung - genau so soll es sein.
Zur Befestigung der Pumpe habe ich eine Haltewinkel aus V2A angefertigt und schwarz pulverbeschichtet.
Der Haltewinkel bekam ein paar mehr Bohrungen als nötig, damit ich bei der Befestigung der Pumpe etwas variabler sein kann, was Befestigungswinkel und -Möglichkeiten betrifft.
Als Befestigungspunkt habe ich mir die vordere Verschraubung des Soziushaltegriffs ausgesucht, wo der Haltewinkel einfach mit befestigt wird.
Den Tank hätte ich sehr gern auch dort versenkt, aber irgendwie paßte er nicht so rein, wie ich mir das vorstellte, denn die dort verlegten Kabel und Steckverbindungen nehmen eine Menge Raum ein und lassen sich nicht ohne weiteres verlegen.
Wenn man aus dieser Perspektive schaut, kann man erkennen, daß nicht so übermäßig viel Platz vorhanden ist und an der breitesten Stelle schon alles belegt ist.
Zum Heck hin wird die Verkleidung auch enger, so das im Grunde nur diese übrig Stelle bleibt.
Den Öltank habe ich dann letztendlich zusammen mit der kleinen Elektronikbox direkt unter der Sitzbank in dem Werkzeugfach direkt nach der Batterie untergebracht.
Der Tank paßt dort zwar auch nicht so perfekt rein, weil er mehr schräg liegt, als aufrecht steht, aber die Ölmenge ist immer noch mehr als ausreichend.
Hier mal ein Bild vom Testlauf der Platine, wo auch die Position des Öltanks zu sehen ist.
Der Tank ist in dieser schrägen Einbaulage immer noch zu gut 2/3 gefüllt, das sollte über die Saison ausreichen, ohne nachfüllen zu müssen.
Das Werkzeug hat nun seinen Platz in einem anderen Fach weiter oben im Heck gefunden, wo es auch gut reinpaßt - bis jetzt haben wir es unterwegs aber noch nie benutzen müssen *dreimalaufholzklopf*
Der erste Testlauf der Platine am Bordnetz der Erna erfolgte übrigens noch, bevor alles verkabelt und eingebaut war, ich wollte es ja schon mal an der Erna leuchten sehen
Auch hier habe ich mich an die Empfehlungen in der Zusammenbaudokumentation gehalten und zunächst nur die Grundfunktionen der Platine ohne angeschlossene Peripherie getestet.
Erst nach und nach kamen dann die Sensoren und die externen LEDs dazu, aber auch damit funktionierte es.
Vor dem verschrauben der Box sollte man nicht vergessen, den HEX-Schalter vom Test-Mode in einen Betriebsmodus zu schalten, ansonsten darf man noch mal aufmachen
Für den Regensensor habe ich ein kleines Gehäuse aus PE gebaut, damit die Platine nicht so "nackt" rumhängt und die Rückseite mit dem angelöteten Draht etwas geschützt ist.
Der Zugang ist recht eng gefräst, so das durch die Einpressung des Kabels auch eine Art Zugentlastung entsteht.
Das ganze Teil habe ich dann fest verschraubt und direkt vor dem Hinterrad von außen auf den Batteriekasten geklebt.
Allerdings erscheint mir nun diese Stelle für den Sensor nach vielen Kilometern im Regen nicht so ideal zu sein, denn der Sensor ist dort im direkten Spritzbereich des Hinterrades und meldet praktisch bei jeder kleineren Pfützendurchfahrt schon Regen.
Das Öl soll, wie auch an der Monster, per Kanüle einseitig an das Ritzel gebracht werden, schön verdeckt vom Ritzelcover.
Die Kanüle selbst sitzt, durch einen Bock geklemmt, auf einem V2A-Blech, welches ich mit einer der Schrauben, die auch den Drehzahlsensor halten, befestigt habe.
Die Klemmung der Kanüle kann an dem Halteblech in drei Positionen erfolgen, deshalb sind da ein paar mehr Bohrungen mit drin.
Den Klemmbock habe ich der Einfachheit halber aus PE gefertigt, allerdings habe ich Gewindebuchsen aus Messing eingesetzt, damit die Klemmung sicher hält.
Die halboffene Bohrung ist so ausgelegt, daß sie später die Verschraubung der Kanüle mit dem Schlauch, ganz ähnlich der Klemmung eines Lenkers, sicher festhält.
Die Kanüle ist so gebogen, daß der Tropfen nicht an der Kanüle zurück laufen kann, sondern immer in Richtung Ritzel abtropfen muß.
Eventuell muß ich an der Position der Tropfenübergabe noch etwas nachbessern, denn im Augenblick scheint viel von dem abgegebenen Öl nicht an der Kette anzukommen, sondern nach unten wegzulaufen.
Zumindest sieht die Erna unterhalb des Ritzelcovers bis hin zum Schalthebelgummi immer etwas eingesaut aus.
Da wäre sicher eine längere Kanüle, die mit einer stärkeren Kröpfung versehen ist, ganz praktisch, um noch mehr Richtung 1-Uhr-Position zu kommen.
Hier ist der Augenblick im Bild festgehalten, wo der erste Öltropfen die Kanüle verläßt
Das Tachosignal habe ich ich kurz vor dem Stecker, der Hinter dem Rahmen ist, per Stromdieb geklaut.
Diese Methode wird zwar von vielen ambitionierten Bastlern nicht empfohlen, aber an der Monster funktioniert es bis jetzt problemlos, also bin ich da schmerzfrei.
Sollte es mal Probleme geben, so kann ich immer noch entsprechend reagieren und das Signal über einen gelöteten oder gecrimpten Abzweig abgreifen.
Auf dem Foto ist gut zu erkennen, wo das Kabel mit dem Tachosignal herkommt.
Der Hal-Sensor sitzt unterhalb des Ritzels und der Vierkant, der als Gebers dient, sitzt mittig auf dem Ritzel.
Neben den 3 Kontroll-LEDs habe ich auch den Cross-Schalter mit auf eine kleine Konsole gebastelt, die vor der Gabelbrücke links neben dem Zündscholß angebracht ist.
Der Cross-Modus ist auch für nicht-Crosser interessant - nach der gründlichen Kettenpflege kann man so z.B. gezielt erst mal einen neuen Ölfilm auf die Kette bringen.
Die Konsole ist aus schwarz gepulvertem V2A angefertigt und ist mit an der Befestigung des linken Lampenhalters verschraubt.
Die Form der Konsole ist in etwa der des Cockpits nachempfunden und paßt mMn harmonisch in die Ansicht mit ein.
... to be continued ...