Einbau- und Erfahrungsbericht McCoi an einer Erna (etwas länglich)

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  • Tach zusammen,
    nach dem ich hier im Forum in letzter Zeit mehr als Lurker unterwegs war, möchte ich mal wieder aktiv etwas beitragen.
    In diesem Jahr war die Erna meiner Holden nun endlich auch mit einem McCoi Kettenöler unterwegs und über den Einbau und die ersten Erfahrungen möchte ich berichten.
    Der Bericht ist leider etwas länglich geworden, aber der interessierte Leser wird es sicher verschmerzen können ;)
    Hier im Forum sind ja doch schon einige unterwegs, die einen McCoi in Benutzung haben oder eine Anschaffung in Erwägung ziehen.
    Daneben dürfte es auch einige User geben, die sich ob der richtigen Wahl des Kettenölsystems noch unsicher sind und auch die möchte ich mit diesem Bericht ansprechen.
    Um den McCoi zu montieren, darf man sicher nicht nur Daumen an den Händen haben, aber ein Profischrauber muß man gewiß nicht sein.
    Etwas Geschick und Improvisationstalent sind aber schon hilfreich und in meinem Falle habe ich nicht nicht mal die Platine selber gelötet.
    Das überließ ich wieder mal meinem Schwiegervater, der als Amateurfunker und Hobbyelektroniker ein wahrer Künstler am Lötkolben ist.
    Nicht das ich die Platine nicht selber zusammen bekommen hätte ;) aber solch schöne und saubere Lötpunkte krieg ich dann eben doch nicht in der Wiederholgenauigkeit hin.
    So ganz ohne Löten geht es für mich aber doch nicht, denn Regensensor, Sicherungshalter, Kontroll-LEDs und auch die Kabelenden wollen verlötet werden.
    Aber auch hierbei könnte man sich helfen lassen und die McCoi-Community bietet nicht nur Hilfe sondern auch Helfer.

    Warum bekam die Erna nun einen McCoi?
    Nachdem die Monster seit März 2008 mit einem perfekt funktionierenden Mccoi auf über 43 Mm unterwegs ist, stand für mich fest, daß die Erna auch einen bekommen muß.
    Die Fahrerin sah das aber zunächst anders und so blieb der nachgekaufte McCoi mit der schon fix und fertig gelöteten Platine ein Jahr lang in der Schublade liegen.
    Da mit der Erna dann aber doch mehr Kilometer als gedacht gemacht wurden, viel auch mehr von der lästigen Kettenpflege an.
    Wobei es ja nicht nur mit Kettenpflege getan ist, denn das Kettenfett findet sich ja bekanntermaßen überall wieder und das alles ist schon lästig, vor allem, wenn man öfter mal über mehrere Tage unterwegs ist.
    Da diese Arbeiten dann meist an mir hängen bleiben, brachte ich im letzten Winter deshalb den McCoi wieder zur Sprache und fragte nach, ob es denn nicht an der Zeit wäre, den nun endlich zu montieren.
    Da ja der problemlose Betrieb an meiner Monster bekannt war, gab es dann eine Montagefreigabe und der McCoi war fast pünktlich zum Saisonstart 2011 montiert.

    Meine Zielsetzung war, wie bei vielen anderen hier auch, eine möglichst unsichtbare Montage mit Ritzelölung und unter Verwendung des Tachosignals.
    Um mich mit den Platzverhältnissen an der Erna vertraut zu machen, nahm ich deshalb erst mal die Sitzbank runter und schraubte die Seitenverkleidungen an Tank und Heck ab.

    Die Pumpe paßt mit leichtem Gefälle wunderbar unter die linke Sitzbankverkleidung - genau so soll es sein.
    Zur Befestigung der Pumpe habe ich eine Haltewinkel aus V2A angefertigt und schwarz pulverbeschichtet.
    Der Haltewinkel bekam ein paar mehr Bohrungen als nötig, damit ich bei der Befestigung der Pumpe etwas variabler sein kann, was Befestigungswinkel und -Möglichkeiten betrifft.

    Als Befestigungspunkt habe ich mir die vordere Verschraubung des Soziushaltegriffs ausgesucht, wo der Haltewinkel einfach mit befestigt wird.

    Den Tank hätte ich sehr gern auch dort versenkt, aber irgendwie paßte er nicht so rein, wie ich mir das vorstellte, denn die dort verlegten Kabel und Steckverbindungen nehmen eine Menge Raum ein und lassen sich nicht ohne weiteres verlegen.
    Wenn man aus dieser Perspektive schaut, kann man erkennen, daß nicht so übermäßig viel Platz vorhanden ist und an der breitesten Stelle schon alles belegt ist.
    Zum Heck hin wird die Verkleidung auch enger, so das im Grunde nur diese übrig Stelle bleibt.

    Den Öltank habe ich dann letztendlich zusammen mit der kleinen Elektronikbox direkt unter der Sitzbank in dem Werkzeugfach direkt nach der Batterie untergebracht.
    Der Tank paßt dort zwar auch nicht so perfekt rein, weil er mehr schräg liegt, als aufrecht steht, aber die Ölmenge ist immer noch mehr als ausreichend.
    Hier mal ein Bild vom Testlauf der Platine, wo auch die Position des Öltanks zu sehen ist.
    Der Tank ist in dieser schrägen Einbaulage immer noch zu gut 2/3 gefüllt, das sollte über die Saison ausreichen, ohne nachfüllen zu müssen.
    Das Werkzeug hat nun seinen Platz in einem anderen Fach weiter oben im Heck gefunden, wo es auch gut reinpaßt - bis jetzt haben wir es unterwegs aber noch nie benutzen müssen *dreimalaufholzklopf*

    Der erste Testlauf der Platine am Bordnetz der Erna erfolgte übrigens noch, bevor alles verkabelt und eingebaut war, ich wollte es ja schon mal an der Erna leuchten sehen ;)
    Auch hier habe ich mich an die Empfehlungen in der Zusammenbaudokumentation gehalten und zunächst nur die Grundfunktionen der Platine ohne angeschlossene Peripherie getestet.
    Erst nach und nach kamen dann die Sensoren und die externen LEDs dazu, aber auch damit funktionierte es.
    Vor dem verschrauben der Box sollte man nicht vergessen, den HEX-Schalter vom Test-Mode in einen Betriebsmodus zu schalten, ansonsten darf man noch mal aufmachen ;)

    Für den Regensensor habe ich ein kleines Gehäuse aus PE gebaut, damit die Platine nicht so "nackt" rumhängt und die Rückseite mit dem angelöteten Draht etwas geschützt ist.
    Der Zugang ist recht eng gefräst, so das durch die Einpressung des Kabels auch eine Art Zugentlastung entsteht.


    Das ganze Teil habe ich dann fest verschraubt und direkt vor dem Hinterrad von außen auf den Batteriekasten geklebt.
    Allerdings erscheint mir nun diese Stelle für den Sensor nach vielen Kilometern im Regen nicht so ideal zu sein, denn der Sensor ist dort im direkten Spritzbereich des Hinterrades und meldet praktisch bei jeder kleineren Pfützendurchfahrt schon Regen.

    Das Öl soll, wie auch an der Monster, per Kanüle einseitig an das Ritzel gebracht werden, schön verdeckt vom Ritzelcover.
    Die Kanüle selbst sitzt, durch einen Bock geklemmt, auf einem V2A-Blech, welches ich mit einer der Schrauben, die auch den Drehzahlsensor halten, befestigt habe.
    Die Klemmung der Kanüle kann an dem Halteblech in drei Positionen erfolgen, deshalb sind da ein paar mehr Bohrungen mit drin.

    Den Klemmbock habe ich der Einfachheit halber aus PE gefertigt, allerdings habe ich Gewindebuchsen aus Messing eingesetzt, damit die Klemmung sicher hält.
    Die halboffene Bohrung ist so ausgelegt, daß sie später die Verschraubung der Kanüle mit dem Schlauch, ganz ähnlich der Klemmung eines Lenkers, sicher festhält.

    Die Kanüle ist so gebogen, daß der Tropfen nicht an der Kanüle zurück laufen kann, sondern immer in Richtung Ritzel abtropfen muß.
    Eventuell muß ich an der Position der Tropfenübergabe noch etwas nachbessern, denn im Augenblick scheint viel von dem abgegebenen Öl nicht an der Kette anzukommen, sondern nach unten wegzulaufen.
    Zumindest sieht die Erna unterhalb des Ritzelcovers bis hin zum Schalthebelgummi immer etwas eingesaut aus.
    Da wäre sicher eine längere Kanüle, die mit einer stärkeren Kröpfung versehen ist, ganz praktisch, um noch mehr Richtung 1-Uhr-Position zu kommen.

    Hier ist der Augenblick im Bild festgehalten, wo der erste Öltropfen die Kanüle verläßt :)

    Das Tachosignal habe ich ich kurz vor dem Stecker, der Hinter dem Rahmen ist, per Stromdieb geklaut.
    Diese Methode wird zwar von vielen ambitionierten Bastlern nicht empfohlen, aber an der Monster funktioniert es bis jetzt problemlos, also bin ich da schmerzfrei.
    Sollte es mal Probleme geben, so kann ich immer noch entsprechend reagieren und das Signal über einen gelöteten oder gecrimpten Abzweig abgreifen.
    Auf dem Foto ist gut zu erkennen, wo das Kabel mit dem Tachosignal herkommt.
    Der Hal-Sensor sitzt unterhalb des Ritzels und der Vierkant, der als Gebers dient, sitzt mittig auf dem Ritzel.

    Neben den 3 Kontroll-LEDs habe ich auch den Cross-Schalter mit auf eine kleine Konsole gebastelt, die vor der Gabelbrücke links neben dem Zündscholß angebracht ist.
    Der Cross-Modus ist auch für nicht-Crosser interessant - nach der gründlichen Kettenpflege kann man so z.B. gezielt erst mal einen neuen Ölfilm auf die Kette bringen.
    Die Konsole ist aus schwarz gepulvertem V2A angefertigt und ist mit an der Befestigung des linken Lampenhalters verschraubt.

    Die Form der Konsole ist in etwa der des Cockpits nachempfunden und paßt mMn harmonisch in die Ansicht mit ein.


    ... to be continued ...

    --
    Die Linke zum Gruß
    Thomas

  • ... Fortsetzung ...

    Vor dem Zusammenbau habe ich übrigens die Platine noch am PC mittels Config-Tool auf meine Bedürfnisse eingestellt.
    Speziell meine ich damit eine abgeänderte Geschwindigkeitsprogression (welche Erna läuft schon über 200 Sachen) und das Leuchtverhalten der LEDs.
    Besonders wichtig ist mMn die Leuchtdauer der Kontroll-LED: nicht zu kurz und nicht zu lang, gerade so, daß man es eben noch so ab und zu mitbekommt.
    Auch lasse ich die Regen- und Cross-LED alle 15 Sekunden kurz zur Betriebsbereitschaftskontrolle aufleuchten, aber das kriegt man während der Fahrt so gut wie nicht mit.
    Hier mal die komplette Lichtorgel: links Cross-Mode=gelb, Mitte oben Kontroll-LED=blau, rechts Regen-Mode=rot und Mitte unten sitzt der Cross-(Kipp)Schalter.

    So sieht es jetzt im Augenblick unter der Sitzbank aus.
    Die Elektronikbox liegt weich gebettet in Knallfolie und unter dem Haltegummi ist noch eine als Reserve mitgeführte Kanüle (an meiner Monster brauchte ich die aber noch nie).
    Der Öltank ist nur lose reingeklemmt und nicht weiter gesichert, aber bis jetzt ist er auch immer in dieser Position liegen geblieben.

    Im Erstsetup ölt der McCoi nun alle 6990 Meter (HEX 7), was mir zunächst als eine gute Wahl erschien.
    Im späteren Verlaufe der Saison war jedoch öfter mal der Schalthebelgummi mit Öl eingesaut und die Fahrerin meinte, dies käme durch den zu häufig ölenden McCoi.
    Meiner Meinung nach ölt der aber nicht zu viel, denn Felge und Heck des Motorrads sehen nicht stark bespritzt aus.
    Auch die Kette sieht eher zu trocken als zu ölgetränkt aus.
    Im kommenden Frühjahr muß ich dahingehend selber mal eine Diagnose machen, wo genau das Öl auf dem Schalthebel herkommt.
    An der Kanüle kann es zumindest theoretisch nicht zurücklaufen, die ist ja so gebogen, daß der Tropfen nur abfallen kann.
    Das Ritzel hat zudem auch diesen Dämpfungsgummi, der mMn eigentlich eine ideale Form hat, um den abgegebenen Öltropfen richtig an die Kette zu bringen.
    Aber vielleicht kommt es ja wegen des Gummis nicht nicht an die Kette und wird einfach so abgeschleudert.
    Weiter oben schrub ich ja schon, daß ich mittels längerer und stärker gekröpfter Kanüle das Öl an eine andere Position bringen möchte.
    An meiner Monster habe ich weder diesen Gummi am Ritzel noch das Problem mit dem ölverschmierten Schalthebel, da ist unterhalb des Ritzelcovers alles trocken.
    Vielleicht ist auch der Wellendichtring am Schalthebel der Übeltäter, aber das kann ich im Augenblick nicht klären, denn die Erna steht geputzt im Winterquartier.

    Ansonsten ist die Erna in dieser Saison problemlose 7300 Kilometer mit dem McCoi gelaufen.
    Fragen an die anderen McCoi-User hier habe ich aber dennoch ein paar.
    Zunächst mal an die Ritzelöler: habt ihr auch schon mal Öl am Schalthebelgummi?
    Welches Ölintervall habt ihr eingestellt, bzw. aller wie viel Meter ölt ihr?
    Wie sieht es bei eurer Erna unterhalb der Ritzelabdeckung aus?
    Gibt es mit verschiedenen Kanülenpositionen Erfahrungen?
    Wo habt ihr den Regensensor angebracht und wie empfindlich bzw. träge reagiert er dort?

    So, das wars dann erst mal, vielen Dank für eure Aufmerksamkeit und entschuldigt die Teilung in zwei Einzelbeiträge :o)
    die Linke zum Gruß
    Thomas

    --
    Die Linke zum Gruß
    Thomas

    • Offizieller Beitrag

    Sehr schön! Und alles auch noch pulverbeschichtet... Und die Form der Anzeige passend zur Form der Tachoeinheit.

    ich hatte zuerst eine Doppelkanüle am Kettenblatt. Da hatte ich aber immer eine versaute Felge, da die Kanüle nicht fest genug war, hat zu stark vibriert und wurde auch schon mal von der Kette zerquetscht. Jetzt habe ich am Ritzel eine Doppelkanüle montiert. Ich habe übrigens ein Nachrüstritzel ohne diesen Gummirand.

    Leider habe ich die Einstellung von hinten nicht zur Ritzelölung übertragen. Im Moment könnte die Kette etwas mehr Öl gebrauchen. Da ich bisher aber zu faul war den McCoi am PC einzustellen, schalte ich ab und zu den Crossschalter ein. Daher kann ich dir jetzt nicht die Wegstrecke zum Ölen nennen.

    Ich hatte eigentlich ölige Hebel oder aus der Ritzelabdeckung triefendes Öl erwartet, aber bisher sieht es von außen recht sauber aus bei mir. Bin mal gespannt wie es unter der Abdeckung aussieht. Bin mit der Ritzelölung jedenfalls glücklicher als mit der Kettenblattölung.

    Bei mir gehen die beiden Kanülen noch etwas weiter nach oben, also näher an die Kette ran. Den Halter für die Kanülen habe ich an einer Schraube des Motorblocks befestigt. Bei dir erscheint mir die Halterung sehr lang und damit anfällig für Vibrationen. Könnte es sein, dass dadurch Öl am Ritzel vorbei gespritzt wird?

    Den Regensensor habe ich unten zwischen dem Bugspoiler montiert. Dort bekommt er auch das Spritzwasser vom Vorderrad ab. Das ist aber nicht so schlimm, da der Regenmodus ja erst erkannt wird, wenn man eine gewisse Strecke mit aktivem Sensor gefahren ist. D.h. bei einer Pfütze geht der Sensor zwar an, aber dann auch schnell wieder aus => kein Regenmodus.
    Ich habe dagegen das Problem, dass der Sensor anscheinend so gut im Fahrtwind liegt, dass er bei höheren Geschwindigkeiten auf der Autobahn selbst bei stärkerem Regen irgendwann ausgeht.

    • Offizieller Beitrag

    Schöner Bericht, sauber eingabaut - Respekt!

    Ich habe mein Intervall auf 2 Tropfen alle 7000 Meter (100%) eingestellt und fahre damit seit 10.000 km sehr gut.
    Ölige Hebel hab' ich nicht, lediglich am Seitenständer ist etwas Öl dran, aber das war auch schon vor dem McCoi.
    Unter der Ritzelabdeckung sieht es so aus, wie bei denen, die Kettenfett verwenden - etwas öliger Schmodder, welcher einmal im Jahr beim "Putzen" mit weggemacht wird.

    Die Position des Regensensors halte ich allerdings für ungünstig, da er dort keinen Fahrtwind abbekommt und somit die Gefahr besteht, dass er nicht richtig abtrocknet.
    Ich habe meinen wie "pn77 " auch zwischen die Bugspoiler gebaut - funktioniert einwandfrei.

  • Mahlzeit,
    Kosten in Form von Bargeld sind nur für den Kauf der McCoi-Teile angefallen, so ca. 130-140 Euro.
    Alles andere, wie Halterungen und Pulverbeschichtungen, ist mit freundlicher Genehmigung vom Chef und durch Beziehungen im Austausch von Gefälligkeiten in meiner Freizeit entstanden.
    Der Zeitaufwand ist aber schon erheblich und damit meine ich jetzt nicht nur Kabel auf Länge schneiden, abisolieren, verzinnen und anklemmen.
    Allein wenn man vor dem gestrippten Mopped steht und diverse Möglichkeiten der Unterbringung von Tank und Pumpe durchspielt, vergeht die Zeit schon wie im Fluge und man sieht hinterher nix :o)
    Vorüberlegungen sind aber trotzdem sehr wichtig und als alle Positionen klar waren, entstanden die Haltewinkel erst mal als Pappmuster.
    Pappmuster sind recht praktisch, denn sie sind sehr flexibel und man kann schnell was neues austesten oder probieren.
    Erst als alle Maße und Formen standen, ging ich an die Fertigung aus Metall:
    die benötigten Teile mit AutoCAD gezeichnet, in das Laserschneidprogramm konvertiert, ein Schneidplan erstellt, ausgelasert, entgratet, abgekantet und pulverbeschichtet.
    Alles in allem kommen da schon einige Minuten bei zusammen, aber wer zählt das - ist doch für unser liebstes Hobby ;)
    So vorsichtig geschätzt würde ich alles auf 15 bis 20 Stunden, die sich über mehrere Wochen im Winter verteilt haben, ansetzen.
    Andere sind da eventuell schneller, aber ich bin ja hier nicht auf der Flucht, sondern bei einer gern ausgeübten Freizeitbetätigung an langen und sonst trostlosen Winterabenden.

    Der Halter für die Kanüle ist tatsächlich etwas lang (ca. 107mm), aber ich habe ihn aus 1,5er VA gefertigt und das erschien mir schon recht stabil, ja eigentlich sogar überdimensioniert.
    Aber klar, jetzt im Nachhinein fällt es mir auch auf, daß ich die Vibrationen des Motors nicht berücksichtigt habe.
    Die könnten tatsächlich den Halter mit der Kanüle in solche Schwingungen versetzen, so daß der Tropfen nicht korrekt an das Ritzel übergeben wird.
    Zu meiner Schande muß ich auch gestehen, daß ich mir die ganze Saison über nicht einmal die Zeit genommen habe, der Ölverschmutzung auf den Grund zu gehen.
    Dabei wäre mir das bestimmt aufgefallen, wenn ich bei laufendem Motor mal unter die Ritzelabdeckung gesehen hätte.
    Als erstes werde ich jetzt erst mal eine andere Befestigung für die Kanüle suchen, wo nicht so ein langer Halter nötig ist.
    Eventuell kann ich auch eine Haltebrücke bauen, denn das wäre dann richtig steif.
    Auf alle Fälle möchte ich nix, was sich mit dem Lösen der Ritzelabdeckung auch löst, es soll separat befestigt sein.
    Die Kröpfung der Kanüle scheint mir auch noch nicht optimal zu sein, da werde ich mir mal noch ein paar Kanülen zum Biegen besorgen und austesten.
    Leider kann ich dann zum Ergebnis erst was im Frühjahr sagen, denn die Erna hat ein Strichkennzeichen.

    Den Regensensor habe ich absichtlich nicht nach vorne gebracht, weil ich die Spritzwirkung von Vorderrad kenne :)
    Von daher war ich der Meinung, er würde bei jeder Pfütze angehen.
    Den Fahrtwind, der den Sensor aber schnell wieder trocknet, habe ich dabei außer acht gelassen :o)
    Tatsächlich spritzt es vor dem Hinterrad aber genau so viel, mit dem kleinen Nebeneffekt, daß es nicht so schnell abtrocknet und damit hätte ich nicht gerechnet.
    Es scheint also nun genau das eingetreten zu sein, was ich eigentlich vermeiden wollte.
    Mal sehen, ob ich noch von dem geschirmten Kabel noch so viel übrig habe, daß ich bis da vor zum Kühler komme.
    Wenn bei euch dieser Platz gut funktioniert, so wird er es auch an unserer Erna ordentlich tun.

    Zu Ölmenge: interpretiere ich jetzt die Zeilen von PN77 richtig, daß die benötigte Ölmenge für Kettenrad und Ritzel verschieden ist?
    Ist es tatsächlich so, daß die Ritzelölung mehr Öl benötigt, weil da vorn mehr abgeschleudert wird?
    Bisher bin ich immer davon ausgegangen, daß dieses Aussagen eher theoretischer Natur wären.
    Aber einen direkten Vergleich habe ich nicht, da ich bisher immer nur am Ritzel geölt habe.
    An der Monster funktioniert das auch sehr gut, nur an der Erna saut es etwas und das ist wohl auch die Erklärung für die trockenere Kette (im Vergleich zur Monster).

    Also Danke für eure Wortmeldungen/Anregungen, ich werde am Ball bleiben und mich hier noch mal zu den erreichten Ergebnissen äußern.

    --
    Die Linke zum Gruß
    Thomas

    • Offizieller Beitrag

    Ob ich vorne mehr Öl brauche als hinten weiß ich nicht so genau. Ich habe mich da oben wohl etwas misverständlich ausgedrückt.

    Beim Umbau von hinten nach vorne habe ich auch das EEPROM neu programmiert, habe aber zuvor vergessen die Werte vom alten EEPROM auszulesen. Mir kam es dann so vor, dass ich vorne mehr ölen müsste als hinten. Aber wenn ich nochmal darüber nachdenke, weiß ich es nicht mehr so genau... aslo am besten vergessen was ich da geschrieben habe.

  • Deine Ausführungen bestätigen meinen Entschluss KEINEN McCoi verbaut zu haben, da der Bastel-Aufwand und die Kosten (auch zusätzliche) recht hoch sind und der Nutzen nur bedingt besser ist.

    Ich denke ein normaler Kettenöler reicht für die Meisten Fahrer aus, es sei denn sie fahren ständig durch Regen. Nach einer Saison mit dem Kettenöler von Kettenöler.com kann ich nur positives berichten. Vorher habe ich massig Diskussionen bezüglich der Pro und Cons gelesen, aber ehrlich gesagt finde ich die Punkte nicht so wichtig. Z.B. die Viskosität des Öls kann man bei kalten und heißen Temperaturen einfach mit einer viertel Drehung am Dosierventil ausgleichen. Die Kette ist immer glänzend und perfekt geschmiert. Nach einer Regenfahrt, oder während dieser, kann man den Öler ja einfach mal etwas mehr aufdrehen. Wie oft kommt das schon vor? Bei mir jedenfalls so gut wie nie, obwohl ich das Moped auch im Alltag benutzt habe.

    Der McCoi ist wahrscheinlich ein besserer Öler, aber ich denke, dass sich der Aufwand und das Geld einfach nicht lohnt. Wie gesagt ist der Unterschied zu herkömmlichen Ölern nicht soo viel besser, wenn man Normalfahrer ist und die Mühle nicht durch jeden Regenschauer jagd.

  • Ich hole das Thema hier noch einmal hoch. Mein McCoi Einbau steht (endlich!) kurz bevor. Neues Kettenkit ist die Gelegenheit. Leider sind die Bilder aus dem originalen Beitrag verschwunden. So ist diese tolle Anleitung natürlich nur halb so schön. Thomas war so nett mir die Bilder zur Verfügung zu stellen. Für die Nachwelt möchte ich die hier noch einmal posten. Bei dem Einbau an meiner 2009er Erna (Thomas war an der Vorgängerversion [bis 2009] dran) werde ich auch Bilder machen und die natürlich gerne teilen.

    An dieser Stelle noch einmal ein fettes Dankeschön an Thomas!

    Gruß Max

    P.S.: Ich musste einige Bilder leider noch ein bisschen mehr verkleinern, damit sie innerhalb der Größenlimits bleiben. Nur hier im Forum sind sie auf Dauer vorhanden. Daher packe ich sie nicht zu einem der vielen Bild-Hoster.

    edit: Mehr Bilder später, kann erst wieder nach 120 Minuten einen neuen Beitrag verfassen

  • Hier noch die restlichen Bilder!

    sehr schön! Ist die Halterung für den Injektor steif genug? Bei der Länge hätte ich Bedenken dass die Nadel ins Ritzel geraten kann


    Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass es sich hierbei nicht um meinen Einbau handelt! Nur, damit es hier nicht zu Missverständnissen kommt :D

    Mein Einbau steht mir noch bevor, ich werde berichten. Allerdings habe ich vor hinten am Kettenblatt zu schmieren und nicht vorne am Ritzel. Wie du richtig vermutet hast, führte die abgebilderte Halterung, meines Wissens nach, zu Problemen an der Erna.

    Wie der ektuelle Stand bei Thomas ist, kann ich nicht sagen. Dazu müsste er sich selbst noch einmal äußern.

    Gruß Max